Mühltal (HE) – Der gesperrte Lohbergtunnel in Mühltal (Kreis Darmstadt-Dieburg) diente der Gemeinde-Jugendfeuerwehr als ganz besonderer Übungsort. Fünf individuelle Einsatzszenarien zum Thema Technische Hilfeleistung standen hier auf dem Programm. Lohn für den großen Aufwand in der Organisation: viel Spaß bei allen Beteiligten und ein tolles Feedback.
Fünf JF, fünf Übungsszenarien, ein Tunnel. Die Gemeinde-Jugendfeuerwehr Mühltal (HE) veranstaltete eine Großübung mit dem Fokus auf Technische Hilfeleistung im Lohbergtunnel. Foto: Feuerwehr Mühltal
Die rund 80 JFler der Gemeindejugendfeuerwehr Mühltal kannten zuvor weder Inhalt der Übung noch den Ort. Genau ein Szenario war für jede Jugendfeuerwehr (JF) vorgesehen. Alle Gruppen starteten von einem eigenen Aufstellungsraum aus. Von hier aus gestaltete sich die Anfahrt unter Sondersignal mit den Einsatzfahrzeugen – drei Mittlere Löschfahrzeuge (MLF), ein Tanklöschfahrzeug (TLF), ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 8/6 sowie ein LF 10/6, der kommunale Einsatzleitwagen (ELW), fünf Mannschaftstransportfahrzeuge (MTF) sowie ein Feuerwehranhänger (FwA) – individuell.
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Wie die Aktiven in einer echten Einsatzlage im Tunnel steuerten die JF Nieder-Beerbach und Traisa das Nordportal an, die drei JF Frankenhausen, Nieder-Ramstadt sowie Waschenbach hatten den südlichen Zugang mit eigenem Bereitstellungsraum zugewiesen bekommen. Dort stand auch der ELW 1. Punkt 11 Uhr gab es von hier aus die Alarmierungen für die fünf JF.
Sonderheft: Technische Hilfeleistung nach Pkw-Unfällen
An der ersten Einsatzstelle war es zum Unfall eines Pkws mit einem Laster gekommen. Der Oldtimer-Lkw – einer der vielen Privatwagen der Kameraden, der neben Fahrzeugen vom Bauhof für die realistische Atmosphäre sorgte – hatte dabei seine Ladung verloren. Unter anderem trat ein (durch Mehl symbolisierter) Gefahrstoff aus mehreren Umzugskartons aus. Der Pkw war weiter entfernt mit der Tunnelwand kollidiert, eine Person dabei eingeklemmt.
Auftrag für die JF Nieder-Ramstadt: Einsatzstelle sichern, Persönliche Schutz-Einsatzausrüstung (PSA) – bestehend aus Augenschutz, FFP-2-Maske, Chemieschutz-Handschuhen sowie Einmalschutzanzug – anlegen und den Gefahrstoff aufnehmen. Dafür standen Schippe, Besen und Mulde bereit. Ein Trupp baute nebenbei den Löschangriff auf und neutralisierte den Gefahrstoff mit Wasser. Außerdem war der am Arm verletzte Patient medizinisch zu versorgen, den die Nieder-Ramstadter anschließend durch den Fluchtstollen zur Sammelstelle brachten.
BU: MIU-Einsatzuebung-Lohbergtunnel-JF-Muehltal-1.jpg Ein weiteres wichtiges Element war die Erste Hilfe. Die JFler mussten Wunden versorgen, Verbände anlegen und Beistand leisten. Foto: Feuerwehr Mühltal
Da die JFler die schweren TH-Einsatzmittel nur mit Unterstützung und unter Anleitung vornehmen durften, hatte sich Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart Grüdl und sein Team als Ersatz ein spielerisches Element in Form einer Geschicklichkeitsübung einfallen lassen. Mit dem Multi-Tool StrongArm – eines der leichteren hydraulischen Einsatzmittel – waren Tennisbälle zielgenau von Bechern auf Pylonen abzulegen.
Welche Szenarien die anderen JF abzuarbeiten hatten und was bei der Organisation zu beachten war lest Ihr auf 4 Seiten in „Nur in die Röhre gucken? Von wegen!“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 7/2025. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.
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