Meldungen über Menschen im Wasser

Hochwasser kommt: Feuerwehren gefordert

Freiburg – Im Süden und Westen Deutschlands rüsten sich Feuerwehren für Einsätze aufgrund von Hochwasser. Vereinzelt mussten Feuerwehren bereits wegen der steigender Pegelstände und Überflutungen ausrücken. In Freiburg und Pforzheim gab es am Freitagvormittag jeweils größere Suchaktionen. Hier waren Meldungen über möglicherweise ins Hochwasser gestürzte Personen eingegangen.

In Freiburg hatte eine Zeugin eine Radfahrerin gemeldet, die in das reißende Wasser der Dreisam gestürzt sein soll. Zum Zeitpunkt des Notrufes habe sich das Opfer an einer Begrenzungsmauer festgehalten, schildete die Anruferin. Rund zweieinhalb Stunden suchten Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und DLRG nach der Frau. Gegen 11.45 Uhr sei die Suche ohne Ergebnis abgebrochen worden, meldete die Badische Zeitung. Im Nachgang meldete sich eine weitere Zeugin bei der Polizei und gab an, dass sie gegen 9.15 Uhr, noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte, einen Mann mit roter Jacke im Bereich der Ochsenbrücke beobachtet habe, wie dieser eine junge Frau mit weißer Mütze und weißem Schal aus dem Wasser gezogen haben soll. Dieser Mann wird nun von der Polizei als wichtiger Zeuge gesucht.

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Auch in Pforzheim ging die Meldung über eine möglicherweise ins Wasser gestürzte Person ein, was zu einer großen Suchaktion unter Beteiligung eines Hubschraubers führte. Auch im nahen Enzkreis waren Feuerwehr, Wasserrettung und Polizei deshalb unterwegs. “Auslöser war die Meldung eines Passanten, der etwas Verdächtiges im Wasser treiben sah”, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de mit. Die Suchaktion vor Ort sei jedoch ohne Erkenntnisse beendet worden. Eine akute Vermisstenmeldung gab es demnach bislang nicht. Im Einsatz waren die Berufsfeuerwehr Pforzheim, die Freiwillige Feuerwehr Niefern-Öschelbronn, die Deutsche-Lebensrettungsgesellschaft und der Rettungsdienst mit insgesamt 76 Einsatzkräften und 25 Fahrzeugen.

Die ansteigenden Pegel machen sich derzeit vor allem an kleineren Bächen und Nebenflüssen im Süden und Südwesten bemerkbar. 

So waren beispielsweise in der Nacht zu Freitag rund sechs Stunden lang zahlreiche Feuerwehren im Kreis Aschaffenburg (BY) gefordert. Starker Niederschlag und Schneeschmelze ließen den auch den Pegel der Kahl schnell ansteigen. Im Markt Mömbris mussten vorsorglich an neuralgischen Punkten Sandsäcke aufgeschichtet werden. Feuerwehrleute füllten vorsorglich weitere 1.500 Sandsäcke – ob diese nun tatsächlich benötigt werden, müssen die nächsten Tage zeigen. Zunächst war der Pegel bis zum Freitagmittag gesunken. “Wir bleiben aber aufgrund der Wetterlage sozusagen in Alarmbereitschaft”, sagte Tim Dedio, Pressesprecher der Kreisbrandinspektion gegenüber feuerwehrmagazin.de.  

In Selters/Westerwald (RP) trat am Freitag der Saynbach über die Ufer. Feuerwehrleute versuchten mit Sandsäcken ein Ärztehaus vor einer Überflutung zu schützen. In Bad Homburg (HE) gab die Feuerwehr Sandsäcke an Anwohner aus. Auch in Büdingen (Wetteraukreis, HE) wurde im Brandschutzzentrum der Einsatz einer Sandsackfüllanlage vorbereitet. 

An den großen Flüssen wie Rhein und Mosel wird aufgrund der Lage an den Zuflüssen ebenfalls ein Hochwasser erwartet. Von einer dramatischen Lage gehen Meteorologen und Behörden derzeit aber nicht aus. Der Pegel der Mosel in Trier überschritt am Freitagmorgen die erste Hochwassermarke von 6 Metern. Nach Prognosen könnte er auf etwa 8,70 Meter ansteigen. Zum Vergleich: Das Jahrhunderthochwasser von 1993 erreichte einen Stand von 11,28 Meter. 

Entscheidend für den weiteren Verlauf werden die kommenden Tage. In Süddeutschland wird mit weiterhin mildem Wetter gerechnet. Eventuelle Regenfälle könnten die Lage noch einmal verschärfen.

Für den Einsatz in Mömbris/Kahlgrund werden in der Nacht zu Freitag rund 1.500 Sandsäcke befüllt. (Bild: Ralf Hettler)

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