Antworten auf die 12 häufigsten Fragen

Wie kann ich eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr absolvieren?

Was muss ich wissen, wenn ich eine Berufsfeuerwehr-Ausbildung absolvieren möchte? Hier findet Ihr Antworten auf die 12 häufigsten Fragen von Berufsanfängern und weitere Tipps. Zurzeit 112 Berufsfeuerwehren bieten in Deutschland die Möglichkeit für den Start einer Karriere  als Berufsfeuerwehrfrau oder Berufsfeuerwehrmann. Noch nie waren die Chancen, bei der Feuerwehr hauptberuflich zu arbeiten, so groß wie heute – denn der Bedarf an Nachwuchs ist hoch.

“Grundsätzlich spielen bei den Bewerbern die gesundheitliche Eignung, die berufliche Qualifikation sowie die Persönlichkeit eine wesentliche Rolle”, betont Direktor der Feuerwehr Dipl.-Ing. Thomas Lembeck, Leiter der Feuerwehr Essen. “Wir hinterfragen die Einstellung zur Feuerwehr bei jedem Anwärter sehr kritisch.”

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1. Berufsfeuerwehrmann werden: Welche Grundvoraussetzungen muss ich für die Bewerbung mitbringen?

Wer ein Berufsfeuerwehrmann oder eine Berufsfeuerwehrfrau werden möchte, sollte mindestens einen guten Hauptschulabschluss und in der Regel eine erfolgreich abgeschlossene handwerkliche Berufsausbildung vorweisen können. Das Höchstalter am Tag der Einstellung sollte in vielen Fällen 35 Jahre nicht übersteigen. Diese Vorgabe variiert allerdings je nach Feuerwehr. Gefordert werden oft zudem das Schwimmabzeichen in Silber und ein Führerschein der Klasse B.

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Journalist Tobias Dohr hat bei einem Einstellungstest bei der Feuerwehr Bremen teilgenommen. Unter anderem musste er die Atemschutzübungsstrecke durchlaufen. Foto: BF Bremen

2. Gibt es gesundheitliche Rahmenbedingungen, die ich erfüllen muss, um am Auswahlverfahren teilnehmen zu können?

Eine Brille oder Kontaktlinsen beispielsweise bedeuten heute nicht mehr zwangsläufig das Aus vom Traum des Berufsfeuerwehrmannes. Meist gilt jedoch: Die unkorrigierte Sehschärfe darf 0,5 Dioptrien nicht überschreiten. Die Atemschutztauglichkeit nach G26 muss gegeben sein, dazu sollte das Körpergewicht im Rahmen der Formel “Körpergröße in cm weniger 100 = Kilogramm Sollgewicht” (Abweichung maximal 30 Prozent) liegen. Eine Fitness ist von Vorteil, denn ein Bewerber muss sich auch sportlich behaupten können.

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3. Kann ich mich ohne abgeschlossene Berufsausbildung für eine Berufsfeuerwehr-Ausbildung bewerben?

Ja, allerdings nicht überall. Beispielsweise in Berlin gibt es das Projekt “112 Direkt”, eine kombinierte Grundausbildung für Schulabgänger mit mittlerer Reife. Die Teilnehmer lernen zunächst 18 Monate lang unter Regie der Feuerwehr handwerklich-technische Kenntnisse und starten dann den regulären zweijährigen Ausbildungslehrgang im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst. Ähnliche Angebote bieten auch andere Berufsfeuerwehren – einfach mal die relevanten Feuerwehren kontaktieren und nachfragen!

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Unter anderem bietet auch die Berufsfeuerwehr Düsseldorf eine Stufenausbildung an, die nur die Fachoberschulreife – oder einen gleichwertigen anerkannten Bildungsstand – voraussetzt.

Bewerben kann sich bei der Feuerwehr Düsseldorf, wer mindestens 16 Jahre und 5 Monate alt ist und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Alternativ dazu: Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaats, eines Vertragsstaats des Abkommens über den europäischen Wirtschaftsraum oder eines Drittlandes, dem Deutschland und die EU vertraglich einen entsprechenden Anspruch auf Anerkennung von Berufsqualifikationen eingeräumt haben. Der Bewerber muss vorstrafenfrei sowie persönlich und gesundheitlich für den Feuerwehr- und Rettungsdienst geeignet sein.

Die Ausbildung bei der Feuerwehr Düsseldorf dauert insgesamt 37 Monate. 19 Monate entfallen auf die erste, handwerkliche Ausbildungsstufe. Vom ersten bis zum zwölften Monat verdient der Auszubildende zurzeit rund 956 Euro (brutto), vom 13. bis zum 19. Ausbildungsmonat zirka 1.000 Euro (brutto). Hinzu kommen vermögenswirksame Leistungen.

Das Hakenleitersteigen gehört noch immer zum Pflichtprogramm des Brandmeister-Lehrgangs: Alle HLF führen Hakenleitern mit.
Das Hakenleitersteigen gehört noch immer zum Pflichtprogramm des Brandmeister-Lehrgangs: Alle HLF führen Hakenleitern mit. (Bild: Michael Rueffer)

Die zweite, feuerwehrtechnische und rettungsdienstliche Ausbildungsstufe umfasst 18 Monate. In dieser Zeit wird der Azubi zum Brandmeisteranwärter auf Widerruf ernannt. Er erhält nun (20. bis 37. Monat) Anwärterbezüge für die Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt (ehemals mittlerer Dienst).

4. Haben auch Ausländer eine Chance bei der Feuerwehr?

Eingestellt wird, wer Deutscher im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes ist, oder wer die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedsstaates der Europäischen Union besitzt. Bewerber mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht, um einen Querschnitt der Bevölkerung auch innerhalb der Feuerwehr abzubilden, was auch im Einsatz von Vorteil sein kann.

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5. Wo genau kann ich mich bewerben?

Eine vollständige und aktuelle Liste aller 111 Berufsfeuerwehren mit allen Kontaktdaten kann hier kostenlos heruntergeladen werden! Die Feuerwehren informieren heute im Internet über die Möglichkeiten ihrer (Stufen-)Ausbildung. Zu finden sind oftmals neben wichtigen allgemeinen Informationen über die Feuerwehr auch die Adressen für die Bewerbungen. Es empfiehlt sich, wenn sich Bewerber als örtlich flexibel erweisen – also sich auch bei vielen Feuerwehren bewerben, nicht nur bei den nächstgelegenen.

6. Wann kann ich mich für die Ausbildung bei der Feuerwehr bewerben?

Feuerwehren schalten zwar bei Bedarf Stellenanzeigen. Bewerbungen sind aber meistens das ganze Jahr über möglich. Wenn die Zeugnisse entsprechend gut aussehen, gibt es meistens zeitnah nach der Bewerbung eine Einladung zum Eignungstest – sonst kommen die Unterlagen der Bewerbung natürlich zurück. Auch hier gilt: Im Zweifel vorher nachfragen!

Startschuss für den Kasten-Bumerang-Test beim Sporttest der Berufsfeuerwehr Flensburg. Foto: Benjamin Nolte

7. Was kann ich vor dem Eignungstest / Einstellungstest tun?

Eine gute Vorbereitung ist das A und O, sagen die für den Einstellungstest Verantwortlichen. Allgemeinwissen liest man sich nicht in wenigen Tagen an, Grundrechenarten ohne Taschenrechner sollte man ebenso beherrschen wie Prozentrechnung und die Flächenbemessung. Körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung, um erfolgreich beim Sporttest zu sein. Für eine intensive Vorbereitung gibt es Fachliteratur.

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8. Wie läuft die Ausbildung bei der Feuerwehr ungefähr ab?

Im ersten Ausbildungsschritt erfahren die Anwärter 18 bis 24 Monate lang eine Grundlagenausbildung mit den Schwerpunkten Technik, Feuerwehrtaktik, Biologie, Chemie, Physik, Atemschutz, Sport- und Rettungsschwimmerabzeichen, Führerscheinausbildung CE und Praktika in einer Feuerwache. Auch eine Rettungssanitäter-Ausbildung gehört dazu. Bei einer dualen Ausbildung – Feuerwehr und zusätzliches Berufsbild – gibt es individuelle Vorgaben.

Grundausbildungs-Lehrgang bei der Berufsfeuerwehr Bielefeld (NW).

9. Welche Möglichkeiten habe ich nach der bestandenen Ausbildung?

Berufsfeuerwehrleute werden heute in fast allen großen Feuerwehren händeringend gesucht. Wer die Ausbildung in der Tasche hat, hat gute Chancen. Es winken die Übernahme ins Beamtenverhältnis und der Einsatz im Löschzug. An den Feuerwehrschulen werden regelmäßig Fortbildungen angeboten.

Arne Sicks, Leiter der Berufsfeuerwehr Salzgitter (NI):

Arne Sicks“Meine Feuerwehrkarriere begann in der FF Neustadt in Bremen. Parallel zu diversen Lehrgängen der freiwilligen Feuerwehr, bis hin zum Gruppenführer, habe ich mich beim Arbeiter-Samariter-Bund auf der rettungsdienstlichen Schiene weitergebildet – ebenfalls ehrenamtlich. Ich habe gezielt Produktionstechnik studiert, um danach in den höheren Dienst der Feuerwehr einzusteigen. Meine Ausbildungsdienststelle als Brandreferendar war die BF Stuttgart. In der 27-monatigen Ausbildung habe ich zudem bei den Berufsfeuerwehren Karlsruhe (BW), Dortmund (NW) und Lübeck (SH) sowie dem Innenministerium Baden-Württemberg gelernt. Während des Referendariats musste ich auch diverse Seminare besuchen. Nach dem Abschluss mit der Staatsprüfung am Institut der Feuerwehr in Münster (NW) trat ich meine erste Stelle an: Abteilungsleiter Organisation und Einsatz und stellvertretender Leiter der BF Halle (ST). Nach 7 Jahren wechselte ich nach Salzgitter. Ich wollte immer Feuerwehrmann werden und kann auch heute jedem jungen Menschen diesen Beruf empfehlen, sofern er dafür geeignet ist. Und ich kann nur raten, sich dann frühzeitig dafür zu entscheiden.”

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10. Welche Qualifizierungsmöglichkeiten bietet die Feuerwehr?

In vielen Feuerwehren gibt es verschiedene Spezialeinheiten, das Spektrum reicht von Höhenrettern über Taucher bis hin zu Fachleuten für die Schiffsbrandbekämpfung, etwa in Hamburg, Kiel oder Lübeck. Außerdem gibt es Ausbildungen zum Drehleiter-Maschinisten, zum Bootsführer, zum Leitstellen-Disponenten oder zum Wachausbilder. Auch im Bereich Rettungsdienst sind über die Ausbildung zum Rettungs- und Notfallsanitäter hinaus weitere Qualifizierungen (etwa Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, OrgL RD) möglich.

11. Was kann ich als Berufsfeuerwehrmann verdienen?

Bei Brandmeistern (Besoldungsgruppe A 7, mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst beziehungsweise Laufbahngruppe 1.2) beträgt das Grundgehalt zu Beginn ihrer Dienstzeit mindestens rund 2.500 Euro brutto im Monat, je nach Bundesland auch mehr. Der Familienstand und die Zahl vorhandener Kinder spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Verbeamtete Feuerwehrleute müssen sich in der Kranken- und Pflegeversicherung beteiligen, sie benötigen aber weder Renten- noch Arbeitslosenversicherung.

12. Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten bei der Feuerwehr?

Ja. Bewährte und qualifizierte Gruppenführer aus dem mittleren feuerwehrtechnischen Dienst (auch Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt) können zunächst in den gehobenen Dienst (auch Laufbahngruppe 2.1) aufsteigen. Für diese Stufe ist sonst normalerweise ein abgeschlossenes Fachhochschul-Studium die Voraussetzung. Die Ausbildung umfasst in der Vorbereitungsphase über 2 Jahre vier Abschnitte, es folgt der Brandinspektorenlehrgang mit entsprechender Laufbahnprüfung. Danach wäre die Funktion eines Zugführers denkbar. Aus dem gehobenen Dienst besteht auch die Möglichkeit, in den höheren feuerwehrtechnischen Dienst (auch Laufbahngruppe 2.2) zu wechseln. Ein direkter Einstieg setzt dort eigentlich ein abgeschlossenes Universitäts-Studium voraus.

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