Die Vorteile der handlichen Schläuche

Mit D-Schlauch vor!

Hooksiel (NI) – Die FF Hooksiel (Kreis Friesland) fährt schon länger ein völlig anderes Konzept bei der Brandbekämpfung: Statt sich mit schweren und unhandlichen C-Schläuchen abzumühen, setzt sie vermehrt auf D-Schläuche – sogar im Innenangriff! Dazu haben die Friesen viel ausprobiert sowie gemessen.

Die FF Hooksiel setzt die D-Schläuche konsequent auch im Innenangriff ein, wie hier bei einem Wohnhausbrand im Ortskern. (Bild: Preuschoff)

Moderne Hohlstrahlrohre der Größe D können zwischen 130 l/min und 150 l/min bei 6 bar abgeben. Und auch durch eine D-Leitung fließen problemlos 140 l/min. „Wir haben mit einer Schlauchleitung von insgesamt 90 Meter Länge – bestehend aus drei 30-Meter-Schläuchen – sogar 160 l/min messen können“, sagt Nöchel, Ortsbrandmeister de FF des Küstenbadeortes.

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Weitere Vorteile:

  • D-Rohre sind leichter,
  • günstiger in der Beschaffung,
  • Strahlbild und Reichweite (selbst bei 60 Meter langer D-Leitung bis 15 Meter möglich) unterscheiden sich kaum von C-Hohlstrahlrohren,
  • D-Schlauchleitungen lassen sich leichter führen als C-Leitungen,
  • D-Schläuche benötigen eine deutlich geringere Menge Wasser zum Füllen und
  • nehmen weniger Platz im Einsatzfahrzeug ein.

140 l/min sind in den
meisten Fällen ausreichend

All diese Vorteile bewegten die FF Hooksiel, ihre Einsatztaktik in Bezug auf die verwendeten Schläuche und Strahlrohre zu überdenken. Jörg Nöchel, Ortsbrandmeister der Feuerwehr des Küstenbadeortes: „140 l/min sind für die meisten Brandeinsätze vollkommen ausreichend, um das Feuer effektiv und schnell zu löschen. Gleichzeitig wiegt der D-Schlauch gefüllt aber nur ein Viertel der sonst verwendeten C-Schläuche.“ Dadurch wird nicht nur die körperliche Belastung der Einsatzkräfte wesentlich verringert. „Die Trupps können deutlich schneller in brennende Gebäude eindringen, um vermisste Menschen zu suchen oder Sachwerte zu schützen“, sagt der Ortsbrandmeister. „Dabei kann ein Zweier-Trupp den Schlauch sogar bei einer Menschenrettung problemlos zum Eigenschutz mitführen.“

Wie die Feuerwehr dies in die Einsatztaktik und die Fahrzeugtechnik umgesetzt hat, lest Ihr in Feuerwehr-Magazin 11/2022. Das Heft könnt Ihr hier versandkostenfrei bestellen.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Fast wie in den Niederlanden.Dort sieht man 80 bis 100 m lange HD Schnellangriffsleitungen im Innenangriff. 130 l /min bei 40 Bar sind für geringe Wasserschäden sicher nicht schlechter. Vom Gewicht her sicher besser als volle C 42 oder 52 hinter sich her zu ziehen. Bei ausgedehnteren Lagen kann man ja wie bisher auf C der aber auch B zurückgreifen.

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  2. Naja gut, was bei Wald- und Flächenbränden gut ist kann auch so gut sein nicht?

    Erinnert mich irgendwie an die Zeit wo C42 Schläuche für den Innenangriff gekommen sind anstatt der C52er. Die dünneren C Schläuche waren um einiges leichter und umgänglicher.

    Und bei D-Schläuchen ist das sogar noch besser da man ja einen noch kleineren Schlauch mit sich führt.

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  3. Diese Überlegungen sind nicht so neu, hier wurden sie allerdings mit belastbaren Zahlen unterlegt. Insgesamt sehe ich – immer in Abhängigkeit von der jeweiligen Lage vor Ort – für die D-Leitung mehr Einsatzzwecke, als für die C-Leitung.
    Das Ganze müsste nur nochmal sinnvoll in die Normen, UVVen und FWDVs eingebracht werden.

    Insbesondere bei Außenangriffen reicht mir das Entscheidungsschema zwischen B- und D-Schlauch völlig aus. C spielt darin keine Rolle mehr.

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  4. Sehr interessante Überlegungen

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