Feuerwehr, Bergwacht, Rettungsdienst und THW im Einsatz

Reitausflug wird zu Großtierrettung

Oppenau (BW) – Zwei junge Reiterinnen sind in Oppenau (Ortenaukreis) am Freitagabend an den Allerheiligen Wasserfällen unterwegs. Sie wählen eine Route, die sie vielleicht lieber nicht hätten nehmen sollen. Die Treppe hinauf geht es zwar noch. Oben angekommen allerdings wollen die Vierbeiner anschließend nicht mehr herunter. Die Frauen alarmieren per Handy Polizei und Feuerwehr. Ein großangelegter Rettungseinsatz von Feuerwehr, Bergwacht, Rettungsdienst und THW beginnt, der erst am folgenden Tag beendet sein wird.

Zur Großtierrettung mussten 60 Einsatzkräfte in Oppenau (BW, Ortenaukreis) an die Allerheiligen Wasserfälle anrücken. Zwei Reiterinnen konnten ihre Tiere nicht mehr dazu bewegen, über eine steile Granittreppe zurückzukehren. Foto: Einsatz-Report24/Häußler

„Die beiden Reiterinnen – eine davon die Tochter der Pferdebesitzer – waren mit den Tieren eine rund 20 Meter lange und sehr steile Treppe hinaufgeritten. Nach rund 40 Stufen ging es für die Vierbeiner auf der Plattform oben jedoch nicht mehr weiter. Ein Weg zurück war ebenfalls ausgeschlossen, da die Treppe zu rutschig und moosbehaftet war“, erklärt der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Wegel auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de.

Anzeige

Die Einsatzleitung entscheidet, beraten von einer hinzugerufenen Tierärztin, bis zum Tageslicht am nächsten Morgen zu warten: Die Gefahr eines Absturzes für Mensch und Tiere wäre zu groß. Die beiden Frauen treten den Heimweg an, der Besitzer verbleibt über Nacht bei seinen Tieren auf der Plattform – mit Wasser und Heu versorgt und mit einer behelfsmäßigen Plane gegen Regen geschützt.

Am Samstagmorgen beginnen ab 6.30 Uhr die Einsatzkräfte mit den Sicherungsmaßnahmen, erzählt Wegel. Das THW sichert die Granittreppe mit Holzbohlen. So soll verhindert werden, dass die Tiere nicht durch die Eisengeländer durchrutschen. Eine erste Idee, die Pferde einzeln mittels eines Hebegeschirrs zu retten, wird frühzeitig verworfen. „Die Veterinärin riet davon ab. Je mehr wir die Tiere eingeschnürt hätten, umso größer wäre ihr Stresslevel gewesen und umso gefährlicher wäre die Rettung geworden“, berichtet der stellvertretende Kreisbrandmeister.

Gegen 9.30 Uhr bringen der Besitzer sowie zwei auf Großtierrettung spezialisierte Feuerwehrleute beide Pferde – im Beisein der Tierärztin und ohne Betäubung – Stück für Stück die Treppenstufen herunter. Dabei übernimmt die Bergwacht die Sicherung der drei Männer. „Einer der beiden Feuerwehrleute hat selbst Pferde. Er konnte schnell das Vertrauen der beiden Tiere gewinnen. Zusammen mit dem Eigentümer, der die Zügel führte und mit Heu lockte, hat es dann geklappt“, so Wegel. Unten angekommen, können die Vierbeiner in einem Pferdeanhänger verladen werden. Auf diese Weise endet ein „definitiv ungewöhnlicher Einsatz“ erfolgreich, bei dem insgesamt 60 Einsatzkräfte vor Ort waren.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. seid doch froh, das alles gut gelaufen ist. Da brauchen wir keinen Arschtritt. hinterher ist man immer schlauer.b

    Auf diesen Kommentar antworten
  2. Hoffentlich hat man die beiden später kräftig in den Hintern getreten. Wie kann man als Pferdehalter derart dämlich sein?

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert