Sichererer Einstieg, neues Fahrerhausdesign

Neue MAN-Truck-Generation jetzt auch bei der Feuerwehr

München – Im Frühjahr 2020 hatte MAN seine neue Truck-Generation vorgestellt. Zum Beginn lag der Schwerpunkt auf MAN TGX und dem Fernverkehr. Bis Mitte 2021 stellt MAN jetzt das gesamte Produktportfolio auf die neuen Baureihen um, um optimal jede Transportaufgabe und Branchenanwendung zu erfüllen. Im Herbst 2020 präsentierte mit Rosenbauer der erste Aufbauhersteller Feuerwehrfahrzeuge auf den neuen Baureihen MAN TGL und MAN TGM.

MAN bietet den Feuerwehren den TGM in der neuen MAN Truck Generation mit Straßen- und Allradantrieb und verschieden langen Radständen und Kabinenausführungen an. In enger Abstimmung mit den Aufbauherstellern entstanden branchengerecht vorbereitete Fahrgestelle. Foto: MAN Truck & Bus SE

Unverändert bleibt die bekannte Gliederung in vier Baureihen: Der neue MAN TGL deckt den Tonnagebereich von 7,5 bis 12 Tonnen ab. Ausschließlich in 4×2-Versionen erhältlich, eignet er sich bei der Feuerwehr als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W, TSF-L), Mittleres Löschfahrzeug (MLF), Löschgruppenfahrzeug (LF 10, HLF 10) und Gerätewagen aller Arten. Daran knüpft direkt der neue MAN TGM an von 12 bis 18 Tonnen als Zweiachser und als 26-Tonner mit drei Achsen. Der TGM kommt als Zweiachser mit Straßen- und Allradantrieb bei den Feuerwehren fast weltweit auf die größte Verbreitung in Anzahl und Varianten. Löschgruppenfahrzeuge (LF 10 / LF 20, HLF 10 / HLF 20, LF-KatS), Tanklöschfahrzeuge (TLF 2000 bis TLF 4000), Hubrettungsfahrzeuge (Drehleitern und Teleskopmaste), Gerätewagen aller Art (wie GW-L 2) und Rüstwagen sind die gängigsten Vertreter der genormten Feuerwehrfahrzeugtypen in Deutschland.

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Beim neuen MAN TGS von 18 bis 41 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht liegt wie bisher der Fokus auf schwere Anwendungen, wie Tanklöschfahrzeuge (TLF 4000) und Sonderlöschfahrzeugen, Teleskopmaste hoher Reichweite oder Wechselladerfahrzeugen. Diese Baureihe weist die größte Variantenvielfalt von zwei bis fünf Achsen auf. Ergänzend zum Straßen- und Allradantrieb führt MAN HydroDrive im Angebot. Der hydraulische Antrieb in der Vorderachse ist erste Wahl, wenn das Fahrzeug überwiegend auf befestigter Straße bewegt wird und zusätzliche Traktion nur selten benötigt wird. Viele Feuerwehren setzen bei Wechselladerfahrzeugen auf dieses bewährte System.

Der neue MAN TGL mit CC-Kabine stellt die Grundlage für den Aufbau als Löschfahrzeug dar. In diesem Fall ein MAN TGL 12.250 4×2 BB mit 3,9 Meter Radstand als Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10. Foto: MAN Truck & Bus SE

Neue Bezeichnung für die Fahrerhäuser

Neue Bezeichnungen gibt es für die Fahrerhäuser. Das Kompaktfahrerhaus der Baureihen TGL und TGM heißt nun CC, die längere Ausführung mit viel Stauraum hinter den Sitzen FN. Die viertürige Doppelkabine DN bietet weiterhin einer Staffel aus sechs Einsatzkräften Platz. Die Baureihe MAN TGS startet mit NN, dem Nahverkehrsfahrerhaus. Auch hier heißt die längere Ausführung mit niedrigem Dach FN. Passend zum Verwendungszweck ist der Innenraum im schmutzunempfindlichen Farbton Moon Grey ausgeführt.

Bessere Sicht bedeutet mehr Sicherheit. Eine breitere Lichtverteilung und größere Reichweite bieten die LED-Scheinwerfer, die anstelle von H7 geordert werden können. Optisch betont die geschwungene LED-Lichtleiste für Tagfahrlicht das Erscheinungsbild der Frontscheinwerfer und damit die neue MAN Truck Generation.

Bequemer Einstieg für den Maschinisten und Fahrzeugführer in die Fahrerhäuser der neuen MAN Truck Generation, denn die Türen öffnen mit 89 Grad rechtwinklig. Gerade, übereinander angeordnete treppenartige Stufen und lange Handläufe in der Türöffnung tragen zur Sicherheit beim zügigen Ein- und Ausstieg bei. Foto: MAN Truck & Bus SE

Einsatzkräfte steigen oft ein und aus und das unter Zeitdruck. Daher ist ein sicherer und komfortabler Einstieg besonders wichtig. Die Türen öffnen mit 89 Grad rechtwinklig. Breite treppenartig angeordnete Stufen mit rutschsicherer Oberfläche sowie lange Haltegriffe ermöglichen einen ergonomisch geraden Ein- und Ausstieg. In der Parkposition klappt das Lenkrad waagrecht nach vorne weg und gibt den Platz vor dem Fahrersitz frei. Das erleichtert den Einstieg, vor allem bei ständig wechselnden Maschinisten. Mit einem Knopfdruck lässt sich das Lenkrad in eine zum Fahren passende Position schwenken.

Neue Sitzgeneration

Die neu entwickelte Sitzgeneration weist einen großen Einstellbereich auf: in der Höhe 12 Zentimeter, in der Länge 23 cm, das sind fünf Zentimeter mehr als zuvor. Im Lieferprogramm ist ein Mittelsitz enthalten, der in den Fahrerhäusern CC und NN für die, von der Feuerwehrfahrzeugnorm vorgeschriebene Truppbesatzung aus drei Einsatzkräften benötigt wird.

Komplett überarbeitet hat MAN das Bedienkonzept bei der neuen Truck Generation. Ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen, bedient der Fahrer die Getriebesteuerung, Dauerbremse und die Fahrprogrammauswahl in einem Lenkstockhebel. Ein Tasterfeld ersetzt den Drehschalter für das  Allrad- und Sperrenmanagement. Rechts oberhalb vom Lenkrad befindet sich der große Schalter für die optional erhältliche elektrische Feststellbremse. Diese Parkbremse aktiviert sich automatisch beim Abstellen des Fahrzeuges und löst sich beim Anfahren.

In der Innenseite der Fahrertüre der neuen MAN Truck Generation lassen sich mit Easy Control auf vier Tasten branchenspezifisch definierte Fahrzeugfunktionen bequem bedienen. Dazu zählen der Warnblinker und beispielsweise Motor aus/ein, Nebenabtriebsschaltung und Aktivierung der Rundumkennleuchten. Foto: MAN Truck & Bus SE

VAS und BirdView für mehr Sicherheit

Feuerwehrfahrzeuge bewegen sich im Stadtverkehr und in engen verparkten Straßen, müssen rangieren sowie rückwärts fahren an der Einsatzstelle und auf der Feuerwache. Dabei kann es immer wieder zu kritischen Situationen beim Abbiegen kommen, weil sich Fußgänger, Einsatzkräfte, Radfahrer, Autos oder Hindernisse im toten Winkel befinden. Mit dem MAN Video-Abbiege-System (VAS) erhält der Maschinist einen Blick in diesen Bereich. Eine an der Beifahrerseite der Kabine angebrachte 150°-Weitwinkelkamera liefert ihr Bild auf einen 7‘‘-Monitor an der A-Säule. So hat der Fahrer beim Blick in die rechten Seiten- und Rampenspiegel zugleich auch den Bildschirm im Blick. Das System aktiviert sich automatisch beim Blinken oder manuell über einen Schalter.

Oft geht es eng her auf der Einsatzfahrt mit Sondersignal durch verparkte Straßen, an der Einsatzstelle oder auf der Feuerwache, und Übersicht ist gefragt. Das MAN BirdView-360°-Kamerasystem bietet dem Maschinisten einen Überblick, was rund um das Fahrzeug los ist, wo Hindernisse liegen und wo sich Menschen bewegen. Beim Setzen des Blinkers, beim Einlegen des Rückwärtsgangs oder bei geringer Geschwindigkeit bis 40 km/h ist BirdView aktiv. MAN Individual befestigt vier 180°-HD-Weitwinkelkameras vorne am Fahrerhaus und ringsherum am Aufbau. Der Blick aus der Vogelperspektive erscheint auf einem 7‘‘-Monitor. Das MAN Video-Abbiege-System und MAN BirdView können entweder direkt bestellt werden oder lassen sich nachträglich über den MAN After Sales nachrüsten.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Handläufe in Signal-Gelb , gut lesbare -logisch angeordnete Schalter und Aufstiege in den Mannschaftsraum der Doppelkabinen ,in benutzungssicher wären eine gute Neuerung !!

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  2. Aktuelle Elektronik in neuen Fahrzeugen: Wie sagte ein Kfz-Meister in unserer Gemeinde mit 45 Jahren Berufserfahrung?
    “Wenn Du Dir aktuell ein neues Auto kaufst, schau daß Du es nach 5 Jahren verkaufst. Dann geht’s los mit dem Elektronikausfall.”

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  3. Will MAN nicht seine Produktion ins Ausland verlagern? Polen und Türkei? Wenn man made in Germany möchte ist es das falsche Produkt.

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  4. Schönes Fahrzeug aber bitte nicht immer noch mehr neuen, elektronischen “Schnick-Schnack-Sch..ß”.
    Oder zumindest abwählbar gestalten.
    Das geht auch immer gerne kaputt und muss teuer repariert werden.

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  5. Ein sehr schönes Fahrzeug , weiter so .

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