Startschuss für die Interschutz 2022

Blaulichtmeile in der City

Hannover – Mit einer großen Blaulichtmeile im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags wurde in Hannover der Startschuss für die Interschutz und den Deutschen Feuerwehrtag gegeben. Tausende Interessierte schauten sich am Sonntag zwischen Steintor und Opernplatz um und informierten sich über die Leistungsfähigkeit der Blaulichtfamilie. Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Justiz, Rettungshundestaffeln, Polizei, private Anbieter von Krankentransporten und der Kampfmittelräumdienst waren vor Ort.

Sie trotzten den hohen Temperaturen: Unbeirrt marschierten diese Feuerwehrleute mit Schutzkleidung über die Blaulichtmeile. (Bild: TIMO JANN)

„Ich bin happy, dass wir diese Blaulichtmeile feiern können“, sagte Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent von Hannover. „Es gibt heute keinen sichereren Ort auf der Welt als Hannover“, so von der Ohe. Das dürfte auch in den kommenden Tagen während der Interschutz so bleiben. 2005 wurde die Blaulichtmeile unter Federführung der Citygemeinschaft Hannover erstmals als Begleitprogramm zur Interschutz organisiert. „Hier können die Bürger Material und Menschen sehen, die für sie da sind“, sagte Martin Prenzler, der Geschäftsführer der Citygemeinschaft. Nach 2005 seien 2015 und jetzt auch 2022 immer mehr Hilfsorganisationen dazugestoßen.

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Auf der Blaulichtmeile, die sich sternförmig durch die City erstreckte, gab es vielseitige Einsatzfahrzeuge zu sehen, außerdem Mitmachaktionen und Vorführungen. Die Feuerwehr Hannover trotzte den Temperaturen und zeigte eine Modenschau unter anderem mit Chemikalien- und Hitzeschutzanzügen. „Es ist toll, hier sein zu dürfen“, freute sich Karl-Heinz Banse, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, über den Auftakt im Stadtzentrum. Am Dienstag um 10 Uhr wird er den Deutschen Feuerwehrtag am Neuen Rathaus eröffnen. Der wird nur alle zehn Jahre begangen – Pandemie-bedingt nun erst wieder nach zwölf Jahren. 2010 wurde er in Leipzig gefeiert.

Von professionellen Moderatoren begleitet, darunter Radiomoderatoren und Zeitungsreporter aus Hannover, wurde in zwei Showarenen gezeigt, was zu leisten die Einsatzkräfte im Stande sind. So interviewte etwa Jan Sedelies von der HAZ Feuerwehrmann Christoph Wächter zum Vorgehen bei der Patienten-orientierten Rettung nach einem Verkehrsunfall. Der ASB Hannover hatte dazu ein Auto zur Verfügung gestellt, das für solche Art von Vorführungen speziell präpariert ist. So mussten die Säulen nicht wirklich von den Feuerwehrleuten mit der hydraulischen Schere geschnitten werden, weil sie über eine Verriegelung verfügen. Diese wurde nach den angedeuteten Schnitten gelöst und das Dach dann abgehoben und auf dem fachkundig erklärten Schrottablageplatz abgelegt. Eine gute Methode, um das Fahrzeug öfter für Vorführzwecke nutzen zu können.

Beim THW Hannover durften auch die Kleinsten ran: Unter Anleitung von Andreas Steinmeyer durfte Robert (9) mit dem Bohrhammer ran. (Bild: TIMO JANN)

Beim Technischen Hilfswerk konnten Kinder und Jugendliche mit einem hydraulischen Spreizer Tennisbälle auf Pylonen umsetzen und einen Bohrhammer einsetzen, um Beton zu zerkleinern. Die Höhenretter der Feuerwehr und die Bergungsgruppe zeigten Einsätze im Zusammenhang mit dem Feuerwehrkran. „Es ist eine tolle Veranstaltung, weil es eben nicht nur eine Leistungsschau ist, sondern weil man direkt selbst aktiv werden kann. Ich hoffe, dass sich so vielleicht auch neue Freiwillige finden, die mitmachen wollen“, sagte von der Ohle. Für Prenzler stand fest, dass die Kombination der Blaulichtmeile mit dem verkaufsoffenen Sonntag für die Geschäftsleute sehr interessant sei, weil viele Menschen zusätzlich in die Stadt kommen, gucken und auch kaufen. „Es war damals genau die richtige Entscheidung, so einen Willkommenstag ins Leben zu rufen“, meinte er.

Die Feuerwehr demonstrierte das Vorgehen bei der Patienten-orientierten Rettung nach einem Verkehrsunfall. Der ASB Hannover hatte dazu ein Auto zur Verfügung gestellt, das für solche Art von Vorführungen speziell präpariert ist. (Bild: TIMO JANN)

Auch für Matthias Ludwig von der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) war es eine gelungene Kombination. „Ein schöner Start in die Messewoche“, sagte er. „Die Interschutz kann man nicht kopieren“, freut er sich über die Einzigartigkeit und Vielseitigkeit der Ausstellung. Banse dazu: „Man kann auf der Interschutz die Technik von morgen sehen.“ Drohnen und Roboter etwa – und natürlich viele Neuheiten. Diese Ankündigung auf der Bühne der Blaulichtmeile dürfte auch noch Interessierte aus der Bevölkerung zu einem spontanen Besuch animiert haben.

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