2022 auf Rekordkurs

Bislang fast 500 Waldbrände in Brandenburg

Potsdam – 2022 geht als einer der vier wärmsten Sommer seit 1881 in die Wettergeschichte ein, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Und auch als einer der trockensten. Mit rund 145 Litern pro Quadratmeter seien knapp 40 Prozent weniger Niederschlag gefallen, als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 239 Liter pro Quadratmeter. Im besonders von Trockenheit und Vegetationsbränden betroffenen Land Brandenburg ist schon jetzt klar: es handelt sich um eines der schlimmsten Waldbrandjahre überhaupt.

490 Waldbrände seien bislang dort gezählt worden. Da die Saison noch nicht beendet ist, dürfte die Zahl von 491 Waldbränden aus dem Jahr 2018 wohl noch überschritten werden. Diese beiden Jahre stechen aus der Statistik seit 1999 enorm hervor. Die Anzahl der Tage mit einem hohen bis sehr hohen Waldbrandgefahrenindex sei im Deutschlandmittel nach Angaben des DWD in diesem Sommer ähnlich hoch wie im Jahr 2018. Absolutes Rekordjahr in Sachen Waldbrände war in Brandenburg bislang 2003 mit 679 Feuern.

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Radio Berlin Brandenburg zitiert Innenminister Michael Stübgen, der im Innenausschuss des Landtags die Hoffnung aussprach, dass es sich um ein Ausnahmejahr handele. Würde das die Regel, müsste sich das Land im Feuerwehrbereich noch viel intensiver auf Vegetationsbrände einstellen. Unter den Bränden seien auch fünf Großschadenslagen gewesen. Wetterphänomene hätten teilweise für unkontrollierte und enorme Ausbreitungen gesorgt. 

Brandenburg ist aufgrund seiner trockenen, mitunter munitionsbelasteten Böden und vieler Kiefernwälder besonders anfällig für Waldbrände. Doch auch globaler betrachtet ist klar: 2022 wird als besonders schlimmes Waldbrandjahr in die Geschichte eingehen. Das Europäische Waldbrandinformationssystem zählte in Deutschland und Europa eine weit überdurchschnittliche Zahl an Vegetationsbränden. Allein bis Mitte August sei dabei insgesamt europaweit eine Fläche fast doppelt so groß wie die Insel Mallorca verbrannt. 

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Archivbild: Waldbrand (hier: in der Lieberoser Heide.) (Bild: Bundespolizei)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Es gibt keine Selbstentzündungen durch natürliche heiße Temperaturen. Selbst bei 40°C entzündet sich nichts! Sonst würde jeder trockene Rasen in jedem Garten brennen! Aberf der Wald brennt von selbst???
    Die Selbstentzündungstemperatur von Holz beginnt bei 240°C.
    Und der Blitz schlägt auch nicht so oft im Wald ein! Wenn das so wäre, hätten wir auch Häuserbrände durch Blitzschlag im Verglieich. Fahrlässige Raucher, Griller und vorsätzliche Brandstiftung sind die Ursachen. Natürlich ist bei ausgetrockneter Natur einer Feuerausbreitung nichts im Weg. Saftiges Gras würde das Feuer schnell zum Erlöschen bringen.

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  2. Wäre schön gewesen, wenn man zwischen verm. klimabedingten und durch Brandstiftung verursachten Bränden unterschieden hätte. Hätte mich schon interessiert.

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