Bremerhaven – Zu einer Tierrettung rückt die BF Bremerhaven am Morgen des 6. Juni aus. An der Deichpromenade entdecken die Mitarbeiter der Bremerhavener Entsorgungsbetriebe einen jungen Seehund. Dieser hatte sich auf dem Weg vom Wasser Richtung Deich verirrt. Um 8.15 Uhr alarmiert die Leitstelle die Feuerwehr.
Übergabe des kleinene Heulers an Rüdiger Gimber von der Seehundstation Norddeichdurch Thorben Achillis und Andreas Ittner (von links). (Bild: Feuerwehr Bremerhaven)
Thorben Achillis und Andreas Ittner fahren umgehend zur Einsatzstelle. Dort nehmen sie den jungen Seehund in einer speziellen Transportbox auf und bringen ihn zur zentralen Feuerwache. Nach einer ersten Einschätzung ist der junge Seehund in einem guten Allgemeinzustand und weist keinerlei sichtbare Verletzungen auf. Kurz darauf ist Rüdiger Gimber von der Seehundaufzuchtstation Norddeich (NI, Kreis Aurich) vor Ort. Er kümmert sich um die weitere Versorgung des Tiers.
Ein wichtiger Hinweis der Feuerwehr Bremerhaven: Heuler wirken häufig hilflos, sind es aber nicht zwangsläufig. In vielen Fällen sind sie nur vorübergehend allein, weil sich das Muttertier zum Jagen ins Wasser begeben hat. Bitte fasst Heuler niemals an und haltet ausreichend Abstand (mindestens 300 Meter). Im Zweifel sollte immer die zuständige Seehundstation oder der Naturschutzdienst informiert werden. In Norddeich erreicht Ihr das Team im Notfall unter 04931-973330. Infos bekommt Ihr unter Seehund gefunden – das ist zu beachten.
Dunkle große Augen, niedlicher Schnurrbart. Aber trotzdem gilt: Hände weg! Heuler sollten nicht angefasst werden und sind durchaus in der Lage, zuzubeißen. Im Zweifel professionelle Hilfe anfordern. (Bild: Feuerwehr Bremerhaven)
Warum nennt man junge Seehunde eigentlich „Heuler“? Der Begriff stammt von den klagenden Lauten, die junge Seehunde von sich geben, wenn sie von ihrer Mutter getrennt sind. Sie „heulen“, um auf sich aufmerksam zu machen und die Mutter zu rufen.