Schwieriger Feuerwehreinsatz nach Bahnunfall

6-jähriger Junge von Zug erfasst

Eferding (Österreich) – Am 2. Juni 2025 ist gegen 16.30 Uhr eine 27-Jährige mit ihren beiden Söhnen, 6 und 8 Jahre alt, in Eferding in der Nähe einer Haltestelle der Linzer Lokalbahn unterwegs. Der 6-Jährige fährt mit einem Kinderfahrrad und ist etwa 15 Meter von der Mutter entfernt. Dabei gerät er in den Bereich eines Bahnübergangs, der nicht mit einer Schranke, sondern nur mit einer Lichtsignalanlage gesichert wird. Diese zeigt gerade Rot. Das sich nähernde Triebwagenfahrzeug LILO, gesteuert von einem 56-Jährigen, erfasst trotz sofort eingeleiteter Notbremsung den 6-Jährigen mit seinem Fahrrad und schleift ihn mehrere Meter bis zum Stillstand mit. Der Junge gerät dabei unter den Zug.

Schwieriger Einsatz für die Kameraden der Feuerwehren Eferding, Hinzenbach und Alkoven. Sie heben einen Triebwagen der Linzer Lokalbahn an, um einen 6-jährigen Verunglückten darunter zu bergen. Foto: Kollinger
Schwieriger Einsatz für die Kameraden der Feuerwehren Eferding, Hinzenbach und Alkoven. Sie heben einen Triebwagen der Linzer Lokalbahn an, um einen 6-jährigen Verunglückten darunter zu bergen. Foto: Kollinger

Um 16.36 Uhr werden die Feuerwehren Eferding und Hinzenbach mit den Einsatzstichworten „Person unter Schienenfahrzeug, Kind unter LILO“ zum Bahnübergang alarmiert. Um 16.55 Uhr wird auch noch die Feuerwehr Alkoven mit dem Kranfahrzeug sowie dem 68-Tonnen-Hebekissen angefordert. Daraufhin rücken Last 1 (Pickup) und Last 2 (Kran) nach Eferding aus. Vor Ort besprechen die Einsatzleitung der Feuerwehr und das LILO-Personal die Vorgehensweise. Im Zuge dessen wird auch noch das Rüstlöschfahrzeug der Feuerwehr Alkoven mit weiteren Hebekissen nachgeordert.

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Das einseitige Anheben des Zuges stellt die Einsatzleitung anfangs außer Frage. Beim Anheben des Zuges sollte aber auf Bitten des Bahnbetreibers darauf geachtete werden, den Zug nicht aus den Schienen zu manövrieren.

Das 68-Tonnen-Hebekissen hat nicht den erforderlichen Auflageplatz. Deshalb platzieren die Einsatzkräfte zwei kleinere Hebekissen bahnsteigseitig im Bereich der Vorderachse. In feiner Abstimmung heben sie den Zug langsam so weit an, bis sie den Verunglückten hervorbekommen.

Für den 6-Jährigen können die alarmierten Feuerwehrleute und Rotkreuz-Sanitäter allerdings nichts mehr tun. Der Notarzt stellt den Tod des Jungen fest. Er dürfte auf der Stelle tot gewesen sein, heißt es weiter.

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Vier Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes stehen im Intensiveinsatz. Sie kümmern sich um die Familie des Jungen und weitere Angehörige, die dazu kommen, betreuen aber auch die Einsatzkräfte psychologisch. Die Feuerwehr Eferding stellt dafür kurzerhand das Feuerwehrhaus zur Verfügung. „Es war für alle belastend“, sagt Jürgen Hubner. „Sowohl ich als Einsatzleiter als auch meine Kameraden haben Kinder im selben Alter. Somit kämpfen wir mit den Grenzen des Wahrnehmbaren.“

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