Zugeparkte Wohnstraßen, enge Gassen

Münsters Lösung für enge Straßen

Münster (NW) – Das nordrhein-westfälische Münster gilt als die Fahrradstadt in Deutschland. Manche Bereiche lassen sich auch fast nur noch mit dem Fahrrad passieren. Ein echtes Problem für die Feuerwehr. Wir sagen, wie die Münsteraner reagiert haben.

In vielen engen Gassen und zugeparkten Wohnstraßen hat die Feuerwehr Münster große Probleme, mit den Fahrzeugen durchzukommen. Seit 1999 setzt die Feuerwehr deshalb im Löschzug auf schmalere Fahrgestelle. Foto: Hegemann

Die Verkehrsverhältnisse für Pkw und Lkw in Münster werden allgemein als „bedenklich bis katastrophal“ bezeichnet. „Selbst mit Sondersignal ist oft kein Durchkommen, weil die Straßen so voll sind“, sagt Bernhard Topp, der Wachleiter der Wache 3. Unzählige Baustellen verschlimmern das Chaos für Kraftfahrzeuge zusätzlich. In den Wohngebieten kommt dann noch das Problem der vielen geparkten Pkw, SUVs und Kleinbusse hinzu.

Anzeige

„Um überhaupt noch durchkommen zu können, beschafft die Berufsfeuerwehr schon seit 1999 für die Löschzüge nur noch Fahrzeuge mit einer reduzierten Breite von anfangs 2,30 Meter, inzwischen 2,36 Meter“, erklärt Diplom-Ingenieur Christian Graw, Fachstellenleiter Fahrzeugwesen, Geräteprüfung, Werkstätten, Liegenschaftsmanagement. Die schmalere Variante war nicht mehr erhältlich. 

Es gibt kaum noch schmale Fahrgestelle

Als Allzweckwaffe bei der Berufsfeuerwehr dienen HLF 20. Schlingmann lieferte 2018 vier baugleiche Fahrzeuge nach Münster. Als Fahrgestelle dienen MAN TGM 13.290 4×4 BL. Geplant ist, die HLF in Kürze an freiwillige Löscheinheiten in der Stadt zur Weiternutzung zu überführen und für die BF eine neue Generation zu beschaffen. „Dabei stehen wir vor dem Problem, dass es fast keine Hersteller mehr gibt, die überhaupt noch schmale Fahrgestelle anbieten“, erklärt Graw. „Aktuell scheint dies mit Euro 6, Allradantrieb und 3,60-Meter-Radstand nicht vereinbar zu sein.“

Die neue DLAK-Generation ist zusätzlich noch mit einer lenkbaren Hinterachse ausgestattet. „Viele enge Kurven in den Wohnvierteln werden erst dadurch für die Hubrettungsfahrzeuge passierbar“, ergänzt Brandamtsrat Tobias Rotert, der in Münster für die Beschaffungen zuständig ist. Bei den Drehleitern entschieden sich die Münsteraner 2021 erstmals für vier bau­gleiche Fahrzeuge von Magirus mit Gelenkarm. Als Basis dienen Mercedes Atego 1530 F in der Breite von 2,36 Meter.

Auch die Fahrgestelle der Drehleitern sind nur 2,36 Meter breit. Zusätzlich verbessert die Hinterachszusatzlenkung die Manövrierfähigkeit enorm. Foto: Hegemann

In der Januar-Ausgabe 2023 des Feuerwehr-Magazins stellen wir die Berufsfeuerwehr Münster auf 12 Seiten vor. In der großen Reprotage erfahrt ihr auch, warum die Fahrzeuge Leuchtrot beklebt sind und fast ausnahmslos Allradantrieb besitzen. Aktuell ist das Heft im Handel erhältlich. Im Online-Shop des Feuerwehr-Magazins könnte ihr das Heft auch ganz bequem bestellen, als gedruckte Ausgabe portofrei nach Hause oder zum sofortigen Download. >>>Hier das Feuerwehr-Magazin 1/2023 bestellen<<<

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Bei uns gibt es auch so eine Stelle auf der Strasse, sa kümmert sich auch niemand drum.. da kommst manchmal kaum mit dem Auto durch.. aber ist nicht so schlimm lt. Behörde..

    Auf diesen Kommentar antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert