Mehr finanzielle Mittel nötig

THW rüstet sich für die Zukunft

Bonn – Der Zivil- und Katastrophenschutz hält immer mehr Bedrohungslagen bereit, etwa Pandemien, Extremwettereignisse, hybride oder völkerrechtswidrige Bedrohungslagen. Das Technische Hilfswerk (THW) hat nun ein neues „Rahmenkonzept 2023“ erarbeitet, um künftigen Herausforderungen gewappnet zu sein – und fordert dafür von den politischen Entscheidungsträgern ein klares Bekenntnis sowie die nötigen finanziellen Mittel.

Mit dem neuen Konzept leiste das THW einen elementaren Beitrag zum von der Bundespolitik initiierten „Neustart Bevölkerungsschutz“, heißt es in einer Pressemeldung. „Mit unserem ‚THW-Rahmenkonzept 2023‘ reagieren wir auf die aktuell veränderten Rahmenbedingungen. Gleichzeitig greifen wir die Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit – etwa die Corona-Pandemie, den Starkregen-Einsatz, den Ukraine-Krieg sowie das Erdbeben in der Türkei und Syrien – auf“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.

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Damit das THW seinen umfangreichen Aufgaben gerecht werden könne, sei eine kontinuierliche Weiterentwicklung vonnöten. Deshalb stellt es in seinem 28-seitigen Konzept (t1p.de/ws24d) dar, wie zukunftsfähiger Bevölkerungsschutz aussehen soll. „Neue Bedrohungslagen bedeuten auch, dass wir unsere Ausstattung sowie die Ausbildung unserer THW-Kräfte anpassen müssen. Dies geht jedoch nur, wenn wir eine entsprechende Unterstützung aus Politik, Gesellschaft sowie von unseren Partnerinnen und Partnern im Bevölkerungsschutz erhalten. Nur so können wir unsere Vorhaben und Maßnahmen, die wir im Rahmenkonzept beschrieben haben, trotz der angespannten derzeitigen Haushaltslage umsetzen“, so Friedsam.

Mit seinem neuen „Rahmenkonzept 2023“ reagiert das THW auf veränderte Herausforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz. Symbolfoto: Michael Rüffer

Im Rahmenkonzept heißt es unter dem Punkt 2.5 „Schlussfolgerung“: „Der Bevölkerungsschutz muss sich an veränderte ökonomische, naturräumliche, technologische, soziale, ethische, kulturelle, gesamtgesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen anpassen. Die Auswirkungen der Herausforderungen in diesen Bereichen können parallel oder kaskadenartig auftreten oder sich überlagern. Klimabedingte und andere Risiken treten zeitgleich auf und verschärfen sich gegenseitig. […] Mehr denn je muss flexibel und robust agiert werden, um Widerstandskraft und Resilienz erzeugen zu können. Aus dieser Situationsanalyse heraus ergibt sich der zwingende Bedarf, den Bevölkerungsschutz in Deutschland neu auszurichten und breiter aufzustellen. Für das THW bedeutet dies, die veränderten Rahmenbedingungen und Anforderungen im vorliegenden Konzept für seine Einsätze zu berücksichtigen und seine Einsatzoptionen entsprechend weiterzuentwickeln, um auch den zukünftigen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können.“

Das Fazit des Konzepts fordert ein klares Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger sowie die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel. Der Bevölkerungsschutz trage in Deutschland als integrativer Teil zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei Unglücken und Katastrophen bei und stärke die europäische und internationale Sicherheitsarchitektur.

Anknüpfen an Rahmenkonzept von 2016

Bereits 2016 stellt das THW ein erstes Rahmenkonzept vor, das auf Grundlage die „Konzeption Zivile Verteidigung“ des Bundesinnenministeriums aufgebaut war. Infolge davon wurde die Fachgruppe „Notversorgung und Notinstandsetzung“ in allen 668 Ortsverbänden etabliert. Das Konzept 2023 nimmt nun noch offene Themen seines Vorgängers auf. „Wenn ich zurückblicke auf das Jahr 2016, weiß ich, dass wir die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit ergriffen haben. Auch aus unserem neuen Rahmenkonzept werden wir nun im zweiten Schritt konkrete Vorhaben und Maßnahmen definieren, die wir dann nach und nach umsetzen“, führt Friedsam aus.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Neue Konzepte sind schön. Aber welcher die erfindet um seinen Bürostuhl um eine weitere Zeit sein eigen nennen darf und ob die Sinn machen…

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  2. immer neu Konzepte und die alten noch nicht abgeschlossen und mit Geld das es dafür nicht gibt.

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  3. Hoffentlich hät das THW keine Bedrohungslagen, sondern Insatzmitel für Bedrohungslagen bereit 😉

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