Einsatzbericht FM 10/2024

Erdrutsch lässt ICE entgleisen

Schwäbisch Gmünd (BW) – Ein umgeleiteter Fernzug wird kurz vor Mitternacht im Ostalbkreis von einem Erdrutsch mit entwurzelten Bäumen und herausgerissenen Schutzplanken getroffen. Er entgleist. Mehr als 200 Kräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen sind bei strömendem Regen im Einsatz. Sie evakuieren den Zug, versorgen die 185 Passagiere und retten einen vom Erdrutsch eingeschlossenen Autofahrer.

Einsatzbericht
Am späten Samstagabend des 1. Juni 2024 gerät bei Schwäbisch Gmünd (BW) ein Hang neben einer Bahnlinie ins Rutschen. Wenig später fährt ein ICE in das Geröll. Bei strömendem Regen evakuieren Einsatzkräfte den mit 185 Passagieren besetzten Zug. Foto: Feuerwehr

Der Intercity-Express (ICE) 510 ist am späten Samstagabend, 1. Juni 2024, von München kommend via Stuttgart Richtung Köln unterwegs. 185 Passagiere sind an Bord des Zugs der Baureihe ICE 4. Weil die Pfingstferien zu Ende gehen, sind auch viele Urlaubsheimkehrer an Bord. Die Bahnlinie durch das Remstal ist keine ICE-Strecke. Doch an diesem Tag wird der Hochgeschwindigkeitszug aufgrund der Unwettersituation in der Region auf diese Route umgeleitet.

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Der ICE ist gegen 23.20 Uhr auf der doppelgleisigen Regionalbahnstrecke in Richtung Stuttgart unterwegs – mit etwa 100 km/h. Auf Höhe des Technologie- und Gewerbeparks Schwäbisch Gmünd West befindet sich ein bewaldeter Berghang, der wegen starken Dauerregens durchgeweicht ist. Ein etwa 30 Meter breiter und 100 Meter langer Bereich gerät plötzlich ins Rutschen. Schlamm und Geröll reißen zahlreiche Bäume und Felsbrocken mit. Die Lawine verschüttet zunächst die Kreisstraße, reißt am Straßenrand die Schutzplanken aus Stahl heraus und rutscht weiter die Böschung hinab bis auf die Bahngleise.

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In diesem Moment nähert sich der ICE. Der Lokführer leitet eine Notbremsung ein, kann jedoch nicht mehr verhindern, dass der Zug gegen die Hindernisse prallt. Baumstämme und Teile der Schutzplanken verkeilen sich unter dem Zug. Der Steuerwagen wird mit seinen zwei Drehgestellen aus den Gleisen gehoben und rumpelt über das Schotterbett. Etwa bis zur Zugmitte – kurz nach dem Bordrestaurant – schrammen die Wagen am Erdrutsch entlang. Erst dann kommt der ICE zum Stehen.

Auf der Straße wird ein Pkw halbhoch verschüttet, der Fahrer von Geröll, Schlamm und Geäst eingeschlossen. Zufällig handelt es sich gleichfalls um einen Lokführer. Er setzt einen der ersten Notrufe ab und kann einem Disponenten der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) Ostwürttemberg in Aalen die dramatische Situation genau schildern. Weitere Notrufe – unter anderem vom Zugpersonal – folgen. Auch die Leitstelle der Bahn wird unverzüglich von ihren Kollegen vor Ort informiert, sodass die Verantwortlichen rechtzeitig beide Gleise für nachfolgende und entgegenkommende Züge sperren können…

Den vollständigen Einsatzbericht könnt Ihr im Feuerwehr-Magazin 10/2024 lesen.

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