Alternative Antriebe im Fokus

Fünf BF vereinbaren Kohlenstoffdioxid-Reduktion

Hannover – Die fünf größten Berufsfeuerwehren Deutschlands – Berlin, Hamburg, München, Frankfurt/Main und Köln – wollen einen deutlichen Klimaschutzbeitrag leisten. Die Chefs der Feuerwehren (außer aus Hamburg) haben am Freitag auf der Interschutz eine Vereinbarung zur Reduzierung des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid (CO2) durch ihre Einsatzfahrzeuge unterzeichnet. Ziel ist es, durch eine enge Kooperation und einen Austausch den Weg für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu ebnen.

Karsten Homrighausen (Berlin), Wolfgang Schäuble (München), Karl-Heinz Frank (Frankfurt) und Christian Miller (Köln) unterzeichneten das fünfseitige Papier auf dem Messestand der Berliner Feuerwehr, die die Zeremonie, die durch Jugendliche der JF Lichterfelde unterstützt wurde, per Livestream übertrug. „Wir wollen gemeinsam ein Signal senden“, so Homrighausen. Er sei stolz, dass es zu der Vereinbarung gekommen sei.

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„Die Reduktion von Emissionen ist für uns ein großes Thema“, erklärte der Landesbranddirektor. Es gelte, diese „Herausforderung weltweit zu meistern“, betonte er. Daher sei ein Austausch, um die optimale Lösung zu finden, der richtige Weg. In Berlin wurde bereits das von Rosenbauer entwickelte elektrische Löschhilfeleistungsfahrzeug (eLHF) getestet. Und für gut befunden, wie es hieß. Mittlerweile ist der „RT“ von Rosenbauer fest in den Einsatzdienst integriert. Homrighausen: „Aus der Forschung sind wir in den Praxisbetrieb gekommen.“

Im eLHF auf dem Berliner Interschutz-Messestand präsentierten Wolfgang Schäuble, Christian Miller, Karsten Homrighausen und Karl-Heinz Frank (von rechts) die unterzeichneten Vereinbarungen.

Die Kooperationsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, für die Gesellschaft wichtige Dinge wie die Mobilität der Zukunft als Feuerwehr vorzuleben. So sollen nicht allein Elektroantriebe zum Zuge kommen, sondern der Blick auch auf fossilfreie Kraftstoffe gerichtet werden. In dem Papier heißt es, dass jede Wehr für sich individuell, wie auch mit den Partnern gemeinsam, Fahrzeuge beschaffen kann. Das soll auch für Einsatztechnik mit Motoren gelten.

Karsten Homrighausen, Karl-Henz Frank, Wolfgang Schäuble und Christian Miller (von rechts) während der Unterzeichnung der Vereinbarung zur CO2-Reduktion.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. @Sebastian: der Lithiumabbau ist nicht das Klimaschädliche. In den Wüsten wird das Wasser mit der Sonne verdunstet und das Lithiumsalz bleibt übrig. Umweltschädlich ist es aber trotzdem. Punkt Grundwasser. Laut Umweltbundesamt benötigt 1l Diesel oder Benzin 1,6kWh zur Produktion. Bei 20l Verbrauch bei Einsatzfahrt macht das alleine 32kWh/100km damit kann ein E LKW schon eine schöne Strecke fahren. Hinzu kommt der enorme Verschleiß der Verbrennen auf kurzen, schnellen Einsatzfahrten.
    Es muss aber auch gesagt sein, dass sich das Konzept RT nur für Feuerwehr mit einem hohen Einsatzaufkommen lohnt. Die Batterie muss benutzt werden, damit sie nicht zu stark altert und sich co2-technisch lohnt.
    Für die normale FF reicht meiner Meinung nach ein kleiner Akku mit einem vernünftigen Rangeextender die beste Lösung. Weniger Verschleiß und deutlich weniger Verbrauch, aber nicht zu teuer.
    Den Kosten sind bei Feuerwehren immer ein Problem.

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  2. und noch ein separater Punkt zum Thema “CO2-Emissionen”:
    Bekanntermaßen verursachen auch eAutos CO2-Emissionen. Das heißt, es muss zu allererst versucht werden, Fahrstrecken zu minimieren. Nun ist das bei Einsätzen der Feuerwehr nur sehr eingeschränkt darstellbar. Aber bei Einsätzen des Rettungsdienstes ist hier unglaublich viel Potenzial vorhanden. Wenn endlich mal die Allmacht der Krankenkassen angetastet werden würde und Leistung im Gesundheitswesen endlich FAIR vergütet werden würde, würden die zurückzulegenden Strecken für RTW, KTW, NEF und in der Folge massiv für RTH kürzer. Und entsprechend würde der CO2-Ausstoss der Fahrzeuge reduziert. Ganz einfach – alle Fachleute wissen das – aber die Politik wagt sich nicht an das Thema.

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  3. Was soll hier demonstriert werden ? “Mobilität der Zukunft” ? Und dann wird auf e-Autos gesetzt ? Sorry, aber ganzheitlich und nachhaltig betrachtet ist das kurzsichtiger Aktionismus, für den wir als Gesellschaft KEIN GELD haben ! Mich entsetzt, dass derart kompetente Menschen, wie sie in der Kooperationsgruppe versammelt sind, nicht ein viel entscheidenderes Gebiet besetzen: Die Verhütung und effizientere Bekämpfung von Vegetationsbränden !!! Wenn die Feuerwehren FLÄCHENDECKEND besser ausgestattet wären, könnten viele Pflanzen gerettet werden, die erstens bei einem Brand viel CO2 emittieren und zweitens nach dem Brand keine Photosynthese mehr betreiben können. Ich gebe zu, das ist medial nicht so sexy – aber wer die Verantwortung für unsere geschundene Umwelt halbwegs ernst nimmt, muss bereit sein, sich dem kurzfristigen Mainstream zu entziehen und Evidenz-basiert zu planen und zu handeln.

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  4. Probleme zu ignorieren und auf andere abzuwälzen ist natürlich am einfachsten 😉 sieht man auch hier in den Kommentaren mal wieder super.

    @ Ralf: zukünftige Generationen werden nicht lachen, eher das Gegenteil. Sie werden sich denken wie dumm die früheren Generationen waren.
    Aber ist ja auch egal nach uns die Sintflut

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  5. Sich bei der Feuerwehr mit CO2-Reduzierung zu beschäftigen ist für mich irgendwie seltsam. Die Feuerwehr fährt doch nicht aus Jux und Dallerei durch die Gegend. Kraftstoffsparende Fahrweise ist bei Einsätzen wohl auch eher schwierig bzw. unmöglich.
    Mit z.B. E-Fahrzeugen im Einsatzdienst ist die Ökobilanz in Bezug auf den hohen Stromverbrauch /Herstellung der Akkus auch wohl echt mies.
    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Führungen der 5 größten Berufsfeuerwehren andere und wichtigere Aufgaben zu bewältigen haben, als sich, meinen persönlichen Geschmack nach, mit politisch motivierten Dingen in ihrer eigentlich Arbeit zu behindern.

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  6. Mich würde mal interessieren für wie viel Prozent CO2-Ausstoß die Fahrzeuge der Feuerwehr deutschlandweit verantwortlich sind. Und hier wird ein politisch motivierter Aufwand betrieben, der sicherlich in keinem Verhältnis dazu steht. Ich will nicht ausschließen, dass auch die Fw irgendwann auf alternative Antriebe umstellen wird, aber wir sind kein Experimentierverein! Wir benötigen ausfallsichere Technik, die in jeder erdenklichen Situation zuverlässig funktioniert. Man bedenke dabei auch die Logistik im KatS-Einsatz. Der finanzielle Aufwand, der hier für medienwirksame Einzelprojekte betrieben wird, wäre (momentan) in konventioneller Technik oder einem Plus bei der Besoldung besser angelegt.

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  7. Der hochumweltschädliche Lithium-Abbau ist offenbar “Nebensache”. Passiert ja auch ausserhalb Deutschland und Europa. Aber Hauptsache hier ist es sauber.

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  8. Nun lassen sich schon die Feuerwehren vor den politischen Karren spannen und laufen blind den Anti-CO2jüngern hinterher.
    Ich musste schmunzeln, wie ich diesen Artikel las. Es scheinen immer noch nicht alle Führungskräfte bei der Feuerwehr ausgelastet zu sein. In 1000 Jahren werden sich die Nachfolgegeneration auf die Schenkel klopfen und über die jetzige Generation herzhaft lachen.

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