5. Dezember: Tag des Ehrenamtes

Banse: Dank für grenzübergreifenden Einsatz

Bremen/Berlin – DFV-Präsident Karl-Heinz Banse hat am heutigen Tag des Ehrenamtes 2022 an das für alle 1,3 Millionen ehrenamtlich tätigen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in Deutschland sehr anstrengende Jahr erinnert. Grenzenlose Hilfsbereitschaft für die Feuerwehrkameraden in der Ukraine, voller Einsatz bei zahllosen Wald- und Vegetationsbränden und eine herzliche Willkommenskultur für ukrainische Kinder und Jugendliche sind für den Deutschen Feuerwehrverband (DFV) und die Deutsche Jugendfeuerwehr (DJV) nur einige Gründe, die Ehrenamtlichen in den Fokus zu heben.

Den heutigen Tag des Ehrenamtes nutzen viele Feuerwehren für die Mitgliederwerbung. So wie die Wehren des Kreises Neunkirchen aus dem Saarland., (Bild: Kollage: Thomas Keller)

DFV-Präsident Karl-Heinz Banse erklärt: „Unser großer Dank geht an die zahllosen Feuerwehrangehörigen, die sich vornehmlich ehrenamtlich für die Kameradinnen und Kameraden in der Ukraine einsetzen. Das umfasst das Spenden von Geld, Material und Fahrzeugen, aber auch die Unterstützung von geflüchteten Personen in Deutschland bei der Unterbringung und Versorgung. Diese Kameradschaft über Grenzen hinweg ist besonders wertvoll und nicht selbstverständlich neben den besonderen Belastungen durch wetterbedingte Einsätze wie beispielsweise Vegetationsbrände!“

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5. Dezember: Tag des Ehrenamts

Bereits 1985 hat die UN beschlossen, den 5. Dezember als Internationalen Tag des Ehrenamtes (International Volunteer Day for Economic and Social Development, IVD) abzuhalten. An diesem Datum soll ehrenamtliches Engagement besonders gewürdigt und gefördert werden. In Deutschland wurde dieser Tag zuvor am 2. Dezember begangen. Neben Lob und Auszeichnungen gibt es an diesem Tag aber auch Kritik – nämlich von den Verbänden, in denen die Ehrenamtlichen engagiert sind. Sie fordern mehr Unterstützung für das Ehrenamt und die Ausführenden, die soziale, kulturelle, staatliche und kommunale Aufgaben wahrnehmen.

Große Wertschätzung und Anerkennung

Auch Bundesjugendleiter Christian Patzelt würdigt den Einsatz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute: „Das Engagement der mehr als 80.000 ehrenamtlichen Betreuenden für den Nachwuchs ist riesig. Sie haben nicht nur vieles nachgeholt, was pandemiebedingt verschoben worden war, sondern vielerorts auch Aktionen für Geflüchtete und Hilfsangebote für Ukrainerinnen und Ukrainer gestaltet. Der vielfältige Einsatz der Kameradinnen und Kameraden in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Zeiten von Krieg, Klima- und Energiekrise ist mit Worten kaum zu beschreiben. Sie verdienen größte Wertschätzung und Anerkennung!”

Doch um das Ehrenamt weiterhin attraktiv gestalten zu können, brauche es aber auch unterstützende Rahmenbedingungen. In einem gemeinsamen Positionspapier mit dem Bund der Deutschen Landesjugend e.V. „Echte Zukunft für junge Menschen“ fordert die Deutsche Jugendfeuerwehr unter anderem, die finanzielle Förderung der Jugendverbandsarbeit zu sichern und bürokratische Hürden für Vereine und Verbände abzubauen.

Volle Unterstützung von Seiten des Staates fordert auch Bayerns Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein. „In allen Krisen waren und sind es zu einem gewichtigen Teil freiwillig Engagierte, auf die stets Verlass ist!“ Ehrenamt brauche das Hauptamt, um die Infrastruktur des Engagements weiter zukunftssicher und krisenfest zu machen. „Danke zu sagen ist zwar richtig und wichtig, doch durch schöne Worte allein ist noch kein Problem endgültig gelöst worden“, ist sich Gottstein sicher.

Werbung für den Dienst in der FF

Viele Feuerwehren nutzen den Tag zudem für Mitgliederwerbung. So veröffentlichen zum Beispiel die Feuerwehren des Kreises Neunkirchen (Saarland) den ganzen Tag über Bilder und Videos unter dem Hashtag #zurFeuerwehr. „Ehrenamt ist und darf nicht selbstverständlich sein. Für unsere Feuerwehrfrauen und -männer ist es eine Selbstverständlichkeit, für den Schutz von Menschen und Tieren jeden Tag da zu sein und diese in teilweise gefährlichen Situationen zu schützen”, sagt der Kreisbrandinspekteur des Landkreises Neunkirchen Michael Sieslack. Passend zu dieser Aktion wird am 5. Dezember 2022 unter www.zurFeuerwehr.de eine Webseite geschaltet, auf der sich Interessierte informieren und für ein Reinschnuppern bei den Feuerwehren des Landkreises Neunkirchen anmelden können.

Was bedeutet eigentlich Ehrenamt

Ungefähr 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind ehrenamtlich tätig – also rund 30 Millionen Menschen. In seinem ursprünglichen Sinn ist das Ehrenamt ein freiwilliges öffentliches Amt, das eine Person übernimmt, ohne eine Bezahlung dafür zu erwarten. Dies kann in einem Vorstand, einem Verband oder einem Gremium der Fall sein. Wie beim Beispiel Feuerwehr oder THW zählen auch Aufgaben im Auftrag des Bundes, der Länder oder Kommunen dazu.

Zu einigen Ämtern können Personen gesetzlich verpflichtet werden. Dazu zählen ehrenamtliche Richter, Wahlhelfer oder die Mitglieder einer Pflichtfeuerwehr. Ehrenamtliche Bürgermeister, Handelsrichter oder Führungskräfte in den Feuerwehren werden zum Ehrenbeamten berufen.

Heutzutage zählen auch Bereiche wie der Freiwilligendienst und das Bürgerschaftsengagement ebenfalls zur ehrenamtlichen Tätigkeit dazu. Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens können kaum mehr ohne diese freiwillige Arbeit existieren.

Gut zu wissen: Ehrenamtlich Tätige dürfen bis zu 840 Euro steuer- und sozialabgabenfrei erhalten. Hierbei kommt es nicht auf die Art der Tätigkeit an. So genannte Übungsleiter (Ausbilder, Trainer, Chorleiter, Vortragsreferenten) dürfen jährlich sogar bis zu 3.000 Euro erhalten, ohne das Steuern oder Abgaben fällig werden. Auch zur Rente kann eine ehrenamtliche Arbeit beitragen (siehe dazu Faltblatt „Ich und meine Rente“ der Deutschen Rentenversicherung).

 

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