Besorgte Frau alarmiert die Polizei

Heiße Angelegenheit, aber keine Verfolgungsjagd durch die Stadt

Eppstein (HE) – Unter “Heiße Angelegenheit! Wenn’s auf jede Sekunde ankommt” veröffentlichte die Polizei Westhessen dieser Tage eine Meldung zu einem Einsatz in Eppstein (Main-Taunus-Kreis). Was anfangs bedrohlich klang, entpuppte sich zum Glück als völlig harmlos. Aber es sagt viel aus über das Engagement der freiwilligen Feuerwehrleute in der südhessischen Stadt. 

Nach einer Alarmierung liefen Lisa und Marcel Gulde zu Fuß zum Feuerwehrhaus in Eppstein. Lisa vorweg, Marcel hinterher. Eine Zeugin befürchtete das Schlimmste und rief die Polizei. Foto: privat

Was war geschehen? Am 30. September wählte um kurz nach 21 Uhr eine besorgte Autofahrerin den Notruf der Polizei. Die Zeugin meldete, dass eine junge Frau vor einem etwa 30-jährigen Mann in Eppstein davonlaufe. Das Alter der Frau schätzte die Anruferin auf zirka 18 Jahre. Besonders besorgniserregend: der Verfolger war mit nacktem Oberkörper unterwegs. 

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“Unsere alarmierte Streife eilte in die Eppsteiner Innenstadt, wo die beiden Parteien auch angetroffen wurden”, schreibt die Polizei. Zum Glück lag aber keine Straftat vor. “Bei der wegrennenden Frau und dem Mann handelte es sich um Feuerwehrleute, die zur Feuerwehr gerannt sind, weil sie zu einem Einsatz alarmiert wurden.”

Eppsteins Feuerwehr-Pressesprecher Geza Grün bestätigt die Geschichte auf Nachfrage. Die beiden sind das Ehepaar Lisa und Marcel Gulde. Sie wohnen nur wenige 100 Meter vom Feuerwehrhaus in Eppstein entfernt und kommen in der Regel zu Fuß. An dem Tag war die Feuerwehr um 21.07 Uhr zu einer Notfalltüröffnung alarmiert worden. Lisa ist 26 Jahre alt, Marcel 33 Jahre.

Lisa soll übrigens sehr begeistert über die Formulierung “zirka 18-jähriges Mädchen” sein, heißt es. Und Marcel muss sich inzwischen einiges anhören, weil seine Frau an diesem Tag schneller als er gewesen ist.         

Unter “Heiße Angelegenheit” veröffentlichte die Polizei Westhessen den kuriosen Einsatz aus Eppstein.

Regional hat die Meldung große Aufmerksamkeit erregt. Allgemein wird das Verhalten der Anruferin gelobt. Und die Bevölkerung staunt über das Engagement ihrer freiwilligen Feuerwehrleute. Viviana Disteln schreibt zum Beispiel: “Das nenne ich Einsatzbereitschaft. Respekt.”   

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo Nils,

    mutig,
    Ich bin in jungen Jahren mal aus der heißen Wanne raus und mit kurzer Kleidung ins GH.
    Es war auch Winter und prompt war ich einen Tag später eine Woche lang krank im Bett gelegen.

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  2. Ich erinnere mich an meine Anfangszeit… Da hab ich Mal den Fehler gemacht bei minus Graden aufm Roller Oberkörper frei zum Feuerwehrhaus zu fahren … Es war mir eine Lehre und ich hab’s bis heute nicht nochmal gemacht 😀

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