Feuerwehrhaus geschlossen

Giftstoffe: Einheiten der Feuerwehr Hamburg außer Dienst

Hamburg – Das Feuerwehrhaus der Hamburger FF-Einheiten Alsterdorf und Eppendorf ist möglicherweise mit krebserregenden Stoffen belastet. Vorsorglich wurde das Gebäude am Mittwoch geschlossen. Ein unangenehmer Geruch habe dort schon immer in der Luft gelegen, sagen die Kameraden.

Das Feuerwehrhaus im Hamburger Stadtteil Alsterdorf wurde stillgelegt, nachdem Giftstoffe in der Fahrzeughalle gefunden worden waren. Foto: Blaulicht-News.de

Die fast 60 Kräfte der beiden Freiwilligen Feuerwehren Alsterdorf und Eppendorf wurden vorübergehend außer Dienst genommen. Wie der NDR berichtet, übernehmen vorerst FF-Kräfte aus Hummelsbüttel und Barmbek die Aufgaben der betroffenen Wehren. Wie der Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg, Martin Schneider, gegenüber dem NDR sagte, hätten Kameraden in der Fahrzeughalle schon immer einen unangenehmen, benzinähnlichen Geruch wahrgenommen.

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Bei Bodenreparaturen im Gerätehaus wurden nun Substanzen entdeckt, die, wenn sie in erhöhter Konzentration vorliegen, Krebserkrankungen verursachen können. Dabei handelt es sich um Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) mit dem Hauptbestandteil Benzopyren. Dieser Stoff kommt auch in Zigarettenrauch vor und gilt als Ursache des sogenannten Schornsteinfegerkrebses. Er kann sich im menschlichen Organismus an DNA-Bestandteile binden und deren Struktur verändern. Dadurch kann die Zellteilung verhindert werden oder es kann zu Mutationen kommen.

Das Feuerwehrhaus wurde in den 1950er Jahren als Panzerhalle genutzt. Möglicherweise ist über diesen Weg Altöl in den Boden gelangt. Dort stellt der Stoff allerdings kein Problem dar. Jetzt geht es darum, mit Messungen herauszubekommen, wie hoch die Konzentration des Stoffes in der Luft ist.

Arbeitsschutzexperten sollen Proben nehmen. Die persönliche Schutzausrüstung der Einsatzkräfte und die Fahrzeuge müssen gereinigt werden. Außerdem sollen betroffene Einsatzkräfte der Unfallkasse die Dauer ihres Aufenthalts im Feuerwehrhaus melden. Und: Bei den Aktiven soll mit Hilfe von Urinproben untersucht werden, ob eine erhöhte Konzentration des krebserregenden Stoffes vorliegt.

Text: Sebastian Runnebaum

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