Unfallopfer war Sohn von Feuerwehrmann

Neuenhaus (NI) – Es ist der Alptraum eines jeden Feuerwehrmitgliedes: An der Einsatzstelle unter den Opfern auf Angehörige oder Bekannte treffen. Besonders schlimm traf es am Freitag einen Feuerwehrmann aus Neuenhaus (Grafschaft Bentheim). Die Ortsfeuerwehr Neuenhaus wurde am frühen Morgen zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert. Schnell erkannte ein Kamerad, der auf dem ersten Fahrzeug der Wehr saß, in dem Unfallfahrzeug das Auto seines Sohnes. Doch für den jungen Fahrer kam jede Hilfe zu spät, er war seinen schweren Verletzungen erlegen.

Unfall bei Neuenhaus: der Fahrer dieses VW Polo verunglückte tödlich. Foto: Konjer
Unfall bei Neuenhaus: der Fahrer dieses VW Polo verunglückte tödlich. Foto: Konjer

Nach ersten Angaben der Polizei befuhr ein 20-jähriger Mann aus Neuenhaus mit seinem VW Polo gegen 7.40 Uhr von Nordhorn kommend auf der Bundesstraße 403 in Richtung Neuenhaus. Aus unbekannter Ursache geriet er am Ende einer Linkskurve ins Schleudern. Das Fahrzeug stellte sich offenbar schon auf der Fahrbahn quer und prallt dann mit Fahrerseite gegen einen Baum.

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Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle entsandte neben einem Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug auch die Ortsfeuerwehr Neuenhaus, mit vier Fahrzeugen und 18 Kräfte zum Einsatzort. Als die Retter an der Einsatzstelle eintrafen, war schnell klar, dass für den 20-jährigen jede Hilfe zu spät kam. Ausgerechnet auf dem erst eintreffenden Fahrzeug der Feuerwehr saß der Vater des Unfallopfers. Rettungsdienst, Notärztin und ein hinzugezogener Notfallseelsorger kümmerten sich intensiv um den Feuerwehrmann.

Da der VW Polo direkt auf dem Grünstreifen und im Graben an einer Bahnstrecke lag, wurde die Bentheimer Eisenbahn (örtliche Privatbahn) von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle über das Unglück informiert. Ein Güterzug konnte so rechtzeitig sein Tempo drosseln und vorsichtig die Unfallstelle passieren.

Nachdem die Polizei ihre umfangreiche Unfallaufnahme beendet hatte, zog ein Abschleppunternehmen das Auto aus dem Graben. Die Feuerwehr musste anschließend mit schwerem hydraulischem Rettungsgerät den Verunglückten aus dem Fahrzeugwrack bergen.

Die Bundestraße 403 war für die Bergungsarbeiten über zwei Stunden voll gesperrt, der Verkehr wurde örtlich umgeleitet. Im morgendlichen Berufsverkehr kam es zu erheblichen Behinderungen.

Text: Stephan Konjer

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