Eine traurige Bilanz

Die größten Busunfälle

Münchberg, Garbsen, Radevormwald, Bernburg, Bad Dürrheim, Madeira und Berka vor dem Hainich – diese Orte und einige andere bleiben auch als Einsatzorte in Erinnerung. Hier kam es zu dramatischen Busunglücken. Eine Übersicht.

Die Linkliste der Einsatzorte:

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2020 – Berka vor dem Hainich
2019 – Canico (Madeira/Portugal)
2017 – Autobahn 9 bei Münchberg
2010 – Autobahn 28 bei Apen/Remels
2010 – Autobahn 10 bei Berlin
2010 = Autobahn 9 bei Bitterfeld
2009 – Wupper bei Radevormwald
2008 – Autobahn bei Garbsen
2007 – Autobahn 14 bei Bernburg
1992 – Autobahn 864 bei Bad Dürrheim

Ein Schulbus ist in Berka vor dem Hainich von der Straße abgekommen. Zwei Kinder starben. Foto: News5/Fricke

2 Tote bei Schulbus-Unfall bei Eisenach (TH, 2020)

In Berka vor dem Hainich bei Eisenach (TH) stürzte am 23. Januar 2020 ein Schulbus einen Hang hinab und kam in einem Graben zum Liegen. Neben dem Busfahrer saßen 22 Schulkinder im Alter von 8 bis 11 Jahren in dem Fahrzeug. Zwei 8-jährige Kinder gerieten unter den Bus und starben. Sie wurden erst gefunden, als Rettungskräfte das Wrack anhoben.

Fünf Kinder wurden schwer, 15 weitere und der Busfahrer leicht verletzt. Der Rettungsdienst transportierte die Verletzten unter anderem in Krankenhäuser nach Eisenach, Mühlhausen und Gotha. Auch Kinder von Rettungskräften waren unter den Opfern. Leicht verletzte Kinder sowie Eltern, die zur Unfallstelle geeilt waren, betreute ein Kriseninterventionsteam in einer nahen Schule.

Busunglück auf Madeira: 29 Tote (2019)

Funchal (Portugal) – Am Mittwoch, 17. April 2019, gegen 18.30 Uhr Ortszeit kam ein vollbesetzter Reisebus bei der Ortschaft Canico auf der portugiesischen Insel Madeira von der Fahrbahn ab. Das mit 57 Personen besetzte Fahrzeug stürzte mehrere Meter in die Tiefe auf ein Wohnhaus. Dessen einziger Bewohner war zum Unglückszeitpunkt nicht zuhause. Im Bus starben 17 Männer und 12 Frauen. Nach Angaben der portugiesischen Behörden stammen 27 der 29 Opfer aus Deutschland.

“In diesem Moment sind Portugal und Deutschland im gemeinsamen Schmerz vereint”, schrieb Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die portugiesische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an, um der Opfer zu gedenken.

Nach den bisherigen Ermittlungen war der Reisebus auf dem Weg vom Hotel “Quinta Splendida” in der Gemeinde Caniço nach Funchal. In der Inselhauptstadt wollte die Reisegruppe ein typisch madeirisches Abendessen genießen. In einer engen Kurve kam der Bus von der Fahrbahn ab. Warum der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, steht noch nicht fest. Der Fahrer gehört aber zu den Überlebenden des Unfalls und soll so schnell wie möglich vernommen werden. 

Die Bundesregierung macht keine Angaben über die genaue Zahl der ums Leben gekommenen Deutschen. Kanzleramtschef Helge Braun begründete das damit, dass zunächst die Angehörigen informiert würden. Am Donnerstag teilte das Auswärtige Amt mit, dass Außenminister Heiko Maas noch am selben Tag nach Madeira fliegen wird. Ärzte, Psychologen und Konsularbeamte begleiten ihn. “Es ist erschütternd, dass aus dem Osterurlaub für so viele Menschen eine Tragödie geworden ist”, so der Minister.

In einer Pressekonferenz der Nélio-Mendonca-Klinik auf Madeira hieß es, dass die 29 Todesopfer zwischen 40 und 60 Jahre alt gewesen seien. Die Leiterin des Krankenhauses, Tomasia Alves, sagte bei der Pressekonferenz, die Zahl der Mitarbeiter in der Rechtsmedizin sei nach dem Busunglück aufgestockt worden. Sie hoffe, dass die Toten bis Samstag freigegeben werden können. Unter den schwer Verletzten befinden sich auch vier deutsche Staatsbürger. 

In einer engen Kurve stürzte ein vollbesetzter Reisebus auf der Insel Madeira eine Böschung hinunter. Dabei starben 29 Insassen. Foto: NEWS5 Syndication UG

Reisebus auf A 9 ausgebrannt: 18 Menschen getötet (BY, 2017)

Auf der Autobahn A 9 bei Münchberg (Kreis Hof) kam es am 3. Juli 2017 in Fahrtrichtung Nürnberg am Montagmorgen zu einem tragischen Unglück mit einem Reisebus. Das Fahrzeug, besetzt mit 48 Personen einer Gruppe aus Sachsen, war auf einen Sattelzug aufgefahren und fing Feuer. Der Bus brannte komplett aus. 18 Menschen kamen ums Leben, über 30 Insassen wurden verletzt, mindestens zwei Personen schwebten in Lebensgefahr.

Gegen 7 Uhr fuhr der Bus bei Stammbach bei sich stauendem Verkehr auf den Lkw auf. Besetzt war das Fahrzeug mit 46 Fahrgästen einer Reisegruppe aus Sachsen und zwei Fahrern. Bei den Passagieren handelte es sich um Personen im Alter zwischen 41 und 81 Jahren. Der Busfahrer galt als extrem sicherer Fahrer. Er war 2013 sogar für langjähriges unfallfreies Fahren ausgezeichnet worden. Der Mann gehört zu den 18 Opfern.

Der Reisebus fing direkt nach dem Aufprall Feuer, die Passagiere flüchteten aus dem Fahrzeug. Außer einem zufällig im Stau stehenden freiwilligen Feuerwehrmann und seiner Tochter half anfangs niemand den Opfern. Schaulustige und eine unzureichende Rettungsgasse erschwerten die Anfahrt von Feuerwehr und Rettungsdienst. Und wegen der enormen Hitze des Brandes konnten sich die Feuerwehrleute dem Bus anfangs nicht nähern.

10 Minuten nach der Alarmierung sind die Rettungskräfte vor Ort gewesen – doch da sei die Hitze des Feuers bereits so groß gewesen, dass kein Feuerwehrmann mehr an den Bus herantreten konnte. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte: “In so einer Situation nicht mehr helfen zu können, sei für die allesamt ehrenamtlichen Feuerwehrleute extrem hart gewesen.”

Im Minutentakt erreichten Rettungsdienst-Fahrzeuge und insgesamt fünf Rettungshubschrauber die Unfallstelle. Die Kräfte leiteten direkt Rettungsmaßnahmen ein. Doch für 18 Fahrgäste kam jede Hilfe zu spät. Sie verbrannten in dem Reisebus. 31 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Zwei schweben noch in Lebensgefahr. Polizei Oberfranken twitterte zwischenzeitlich: “Zur Bergung und Identifizierung der Leichen sind Spezialisten der Rechtsmedizin und des Bundeskriminalamts angefordert.”

Rettungseinsatz nach Busunglück auf der Autobahn A9. Foto: News5 / Fricke (Bild: (c) Copyright NEWS5 Syndication UG)

Warum der Bus so schnell brannte

Der 4 Jahre alte Reisebus (Typ FHD2) des niederländischen Herstellers VDL stand zur Verwunderung der Experten innerhalb weniger Minuten in Vollbrand. Ein zuerst vermuteter technischer Defekt, der den Brand schon vor dem Aufprall ausgelöst haben und damit ursächlich für den Unfall gewesen sein könnte, bestätigte sich nach abschließender Untersuchung durch die Experten der Verkehrspolizei und der Staatsanwaltschaft nicht.

Nach den Ergebnissen der Ermittler kam es zu einem Rückstau auf der rechten Spur vor einer Baustelle. Der Lkw vor dem Reisebus bremste staubedingt langsam von 80 km/h auf 28 km/h ab. In Folge einer Unaufmerksamkeit des Fahrers fuhr der Reisebus mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 70 km/h auf den Anhänger des Lkw auf. Der Busfahrer versuchte im letzten Moment noch, nach rechts Richtung Standstreifen auszuweichen und abzubremsen. Was die Ursache für diese Unaufmerksamkeit war, lässt sich nicht mehr klären.

Der Reisebus kollidierte vorne links mit einer Überdeckung von rund 60 Zentimeter. Diese relativ geringe Anstoßfläche führte dazu, dass die linke Front des Busses im Bereich des Fahrersitzes etwa 2 Meter nach hinten verschoben wurde. In diesem Bereich sind die Drucklufttanks, die Batterie samt Elektrik und ein 300 Liter fassender Zusatztank verbaut. Der Aufprall löste elektrische Kurzschlüsse und die Bildung extrem heißer Lichtbögen im Bereich der Elektrik aus. Durch den Aufprall kam es ebenso zu einem Zerplatzen des Zusatztanks. Der herausspritzende und zerstäubte Dieselkraftstoff entzündete sich unmittelbar durch die Lichtbogenbildungen. Die austretende Druckluft verstärkte den Effekt zusätzlich.

Durch die massive Kollision war die Karosserie im vorderen linken Bereich aufgerissen, wodurch sich Rauch und Feuer im Innenraum des Busses schlagartig ausbreiten konnten. Dadurch kam es innerhalb kürzester Zeit zum Vollbrand des Busses.

In der Kritik stehen die in Reisebussen verwendeten Kunststoffmaterialien, die im Vergleich zur Bahn oder zu Flugzeugen wenig brandhemmend sind. “Mit der Zunahme von Kunststoffen als Werkstoff für die Inneneinrichtung von Linien- und Reisebussen aufgrund der guten mechanischen Eigenschaften bei niedrigem Gewicht, kommt die Frage auf, ob das Sicherheitsniveau bezogen auf Brände in den letzten Jahren gesunken ist – besonders auch im Vergleich zu anderen Transportmitteln”, heißt es in einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen. Wegen der Brennbarkeit dieser Materialien seien “die Hauptbrandlast in Busbränden oft nicht mehr der mitgeführte Brennstoff, sondern die Kunststoffe im Bus”.

Vier Tote bei Busunglück bei Bad Hersfeld (HE, 2014)

Ein Reisebus verunglückte am 30. Dezember 2014 auf der Autobahn 4 bei Bad Hersfeld (Kreis Hersfeld-Rotenburg). Vier Menschen einer Reisegruppe wurden getötet. 40 Passagiere erlitten zum Teil schwere und lebensgefährliche Verletzungen. Die Gruppe bestand aus Senioren aus der Pfalz und der Region um Mannheim und Heidelberg. Sie war mit dem Bus auf dem Weg nach Leipzig, um dort Silvester zu feiern.

Bunsunfall
Feuerwehrleute durchsuchen den zerstörten Bus. Foto: Philipp Weitzel

Der Unfall ereignete sich gegen 10.30 Uhr zwischen der Kirchheim und Bad Hersfeld. Nach Angaben der Polizei befuhr ein Pkw-Fahrer den linken Fahrstreifen in Richtung Bad Hersfeld. Er geriet ins Schleudern und prallte gegen den rechtsfahrenden Reisebus. Der Busfahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Reisebus aus Baden-Württemberg durchbrach die Leitplanken und stürzte zirka 50 Meter eine Böschung herunter. Währenddessen überschlug sich der Bus, kam schließlich auf den Rädern wieder zum Stehen.

Nach Angaben der Feuerwehr erkannten die ersten Einsatzkräfte vor Ort, dass Personen aus dem Bus geschleudert worden waren. Die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen an der Böschung stellten die Helfer vor große Herausforderungen. Schnee und Eis gestaltete die Situation noch schwieriger. Auf der Autobahn wurde eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Im Einsatz waren in der Anfangsphase weit über 100 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Insgesamt fünf Rettungshubschrauber flogen den Unfallort an.

Die Rettung zog sich mehrere Stunden hin. Vier Personen, nach übereinstimmenden Medienangaben zwei Frauen und zwei Männer, konnten nur noch tot geborgen werden. Lebensgefährlich und schwer Verletzte wurden mit den Rettungshubschraubern und Rettungswagen nach der Erstversorgung am Einsatzort in umliegende Krankenhäuser gebracht. Notfallseelsorger betreuten die Patienten, Augenzeugen und vereinzelt auch Einsatzkräfte.

Busunglück bei Apen/Remels (NI, 2010)

Am Morgen des 11. November 2010 krachte ein mit 23 Schülern und fünf Erwachsenen besetzter Bus auf der Autobahn A 28 bei Apen/Remels (NI) in eine Wanderbaustelle. Der Bus erwischte mit der rechten Fahrzeughälfte ein Absicherungsgespann. Von der Windschutzscheibe bis fast zur hinteren Einstiegstür wurde der Bus in Kopfhöhe der Insassen aufgeschlitzt. Zwei Erwachsene starben, neun von den 23 Kindern wurden teilweise schwer verletzt – drei Opfer waren eingeklemmt.

13 Tote bei Unfall mit polnischem Reisebus bei Berlin (2010)

Es ist der 26. September 2010, gegen 10 Uhr. Eine Pkw-Fahrerin fährt bei Rangsdorf südlich von Berlin auf die Autobahn A 10. Bei strömendem Regen prallt sie dabei gegen einen Reisebus, besetzt mit 47 Urlaubern aus Polen, die auf dem Rückweg aus Spanien sind. Der Bus gerät ins Schleudern und kracht gegen einen Brückenpfeiler. 13 Insassen kommen bei dem schweren Unfall ums Leben, die anderen Passagiere erleiden zum Teil schwere Verletzungen. Auch die Pkw-Fahrerin wird schwer verletzt.

Für den langwierigen Rettungseinsatz rücken insgesamt knapp 300 Helfer an – aus Berlin und Brandenburg. Gerade für die ersteintreffenden Einsatzkräfte bleibt die Lage in Erinnerung. Viele Menschen schreien um Hilfe. Unter den Opfern sind Familien mit Kindern.

Sprach-Chaos – Busunfall bei Bitterfeld (ST, 2010)

Eine Reisegruppe aus Dänemark, darunter viele Kinder und Jugendliche, ist in der Nacht des 13. Februar 2010 mit einem Doppeldecker-Bus auf der Autobahn A 9 Richtung Süden unterwegs. Die Insassen gehören zum Jugendclub Kærnehuset auf der Kopenhagener Insel Amager, sind auf dem Weg zu einem Ski-Ausflug. Kurz nach 1 Uhr gerät der vollbesetzte Bus mit Gepäckanhänger auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern, prallt gegen die massive Mittelleitplanke aus Beton und kippt um. Dann rutscht er noch zirka 30 Meter auf der Betonleitplanke weiter und prallt mit dem Dach voran gegen den Pfeiler einer Schilderbrücke.

66 Menschen sind verletzt, zehn von ihnen schwer. Für drei Opfer kommt jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehren aus Bitterfeld-Wolfen, Dessau-Roßlau und Umgebung sehen sich einem enormen Chaos gegenüber. Sprachprobleme erschweren den Einsatz.

Sturz in die Wupper – Busunfall in Radevormwald (NW, 2009)

Der 22. September 2009 ist ein sonniger Spätsommertag im Oberbergischen Kreis (NW). Den Mitarbeitern der Kreis-Feuerwehr- und Rettungsleitstelle “Florian Oberberg” in Marienheide-Kotthausen (nahe Gummersbach) meldet um 11.49 Uhr ein aufgeregter Anrufer: “Am Wuppermarkt ist ein Bus in die Wupper gestürzt!” Um was für einen Bus es sich handelt, kann der Leitstellendisponent nicht in Erfahrung bringen.

Es handelt sich um einen Linienbus, der bei Radevormwald in die Wupper gestürzt ist. Fünf Menschen sterben, sieben weitere werden verletzt. Eine große Herausforderung ist für die Retter, die Böschung hinunter an das Wrack zu gelangen. Neben dem technischen Einsatz beschäftigen vor allem das mediale Interesse und die Anfragen vieler Angehöriger die Einsatzkräfte.

Eingesetzte Kräfte beim Busunfall Radevormwald

Freiwillige Feuerwehr Radevormwald (LZ I + II) mit 77 Kräften aus folgenden Einheiten:
Löscheinheit Stadtmitte: LF 16/12, LF 16-TS, DLK 23-12, GW-Öl, GW-Wasserrettung, Lkw, KTW, NAW und RW 1.
Löscheinheit Herbeck: LF 8/6, GW-Gefahrgut und MTW.
Löscheinheit Herkingrade: ELW1 und TLF 16/25.
Löscheinheit Önkfeld: LF 8/6 und MTW.
Löscheinheit Remlingrade: TSF.
Berufsfeuerwehr Remscheid: 23 Kräfte mit ELW 1, drei NEF, sechs RTW, KTW und GW-San.
Berufsfeuerwehr Wuppertal: 20 Kräfte mit zwei ELW, zwei RTW, RW, HLF 20/16 und FwK 40.
Rettungsdienst Oberbergischer Kreis:
Rettungswache Hückeswagen: zwei Kräfte mit RTW.
Rettungswache Wipperfürth: vier Kräfte mit NEF, und KTW.
Leitender Notarzt: 1 Kraft.
Rettungsdienst Ennepe-Ruhr-Kreis: vier Kräfte mit NEF und RTW.
RTH Christoph 3: drei Kräfte.
RTH Christoph 9: drei Kräfte.
Berufsfeuerwehr Köln: Tauchergruppe und Christoph Rheinland mit zehn Kräften.
DLRG: 54 Kräfte der Ortsgruppe Oberbergischer Kreis und Ortsgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis.
Deutsches Rotes Kreuz: 41 Kräfte mit zwei RTW, Besetzung Per-sonenauskunftsstelle des Ober-bergischen Kreises, Betreuungs- und Transporteinheit.
Malteser Hilfsdienst: zwei Kräfte mit RTW.
Notfallseelsorger: 21 Kräfte u. a. mit einem Fahrzeug der Feuerwehr Remscheid und Privat-Pkw.

Feuerfalle Reisebus – 20 Tote auf der Autobahn A 2 bei Garbsen (NI, 2008)

Am 4. November 2008 befindet sich der Bus eines Hannoverschen Reiseunternehmens auf dem Rückweg Richtung Hannover von einer Tagesfahrt ins Münsterland. Auf der A 2, kurz hinter der Auffahrt Garbsen, stellt einer der – überwiegend älteren – Fahrgäste plötzlich Brandgeruch fest. Nach dem Öffnen der Toilettentür kommt es vermutlich in Sekundenbruchteilen zu einer Durchzündung. Der hintere Teil des Busses steht schlagartig in Flammen. Eine Frau ruft panisch “Feuer, Feuer!”. Der Fahrer reagiert sofort und bringt den Bus auf dem Standstreifen zum Stehen.

Zwölf Mitreisende aus dem vorderen Bereich des Busses retten sich, teilweise schwer verletzt, ins Freie. Der Busfahrer versucht noch, zu den anderen Reisenden zu gelangen. Doch Hitze und Qualm breiten sich so schnell aus, dass er nichts mehr ausrichten kann. Innerhalb von 2 Minuten kann der Bus nicht mehr betreten werden. In diesen Momenten wird klar: Längst nicht alle Insassen haben es ins Freie geschafft.

Um an sein Handy zu gelangen, durchschlägt der 51-jährige Busfahrer schließlich mit bloßer Faust die Seitenscheibe des Busses. Sein Notruf läuft um 20.34 Uhr bei der Regionsleitstelle Hannover auf. In derselben Minute lösen die Leitstellen-Disponenten das Alarmstichwort “BVA 2” aus (Brand Verkehrsmittel außerhalb geschlossener Ortschaft, Stufe 2). Der Alarmierungszeitpunkt ist günstig: Die zuständigen Feuerwehren Garbsen und Schloss Ricklingen sind gerade mit ihrem Übungsdienst beschäftigt und können sofort ausrücken.

6 Minuten nach dem Alarm trifft ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 am Einsatzort ein. Zu diesem Zeitpunkt brennt der gesamte Fahrgastraum des Busses in voller Ausdehnung. Die dramatische Rückmeldung des TLF-Staffelführers: “Bus in Vollbrand, laut Busfahrer noch Personen in Bus.” Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst rückt ein, im Minutentakt erreichen weitere Kräfte und Einsatzmittel die Einsatzstelle. Doch für 20 Menschen kommt jede Hilfe zu spät. Bei den Opfern handelt es sich um ein 13-jähriges Mädchen, 13 Frauen und sechs Männer im Alter von 43 bis 80 Jahren.

Eingesetzte Kräfte:
Insgesamt waren zirka 230 Kräfte mit 63 Fahr-zeugen an der Einsatzstelle. Rund 120 weitere Kräfte standen an den Bereitstellungsräumen abrufbereit.

Personal:
Stadtfeuerwehr Garbsen: 70 Kräfte.
Feuerwehr Hannover: 50 Kräfte (u. a. mit LNA-Gruppe, Rettungsdienst, GRTW).
SEG DRK Region Hannover: 45 Kräfte.
SEG JUH Langenhagen: 25 Kräfte.
Polizei: 40 Kräfte

Fahrzeuge:
Elf RTW, sechs KTW, drei NEF, ein GRTW, sechs GW SAN/RETT, 13 MZF/MTF, sechs LF, ein HLF, fünf TLF, ein WLF, zwei RW/GW, eine DLK 23-12, vier ELW 1/2/3 und weitere Sonderfahrzeuge.

Verhängnisvolle Kettenreaktion – Busunglück bei Bernburg (ST, 2007)

Am 18. Juni 2007 starten 48 Mitglieder des landwirtschaftlichen Ortsvereins in Hopsten (NW, Kreis Steinfurt) in Richtung Dresden. Gegen 13.40 Uhr nähert sich der Bus einer Unfallstelle auf der Autobahn 14 bei Bernburg. Hier wird der Verkehr in Richtung Dresden einspurig vorbeigeführt, es kommt zu einem Stau. Der Busfahrer erinnert sich später: “Ich bin ganz langsam ans Stauende herangefahren, habe fast gestanden.” Plötzlich gibt es einen riesigen Knall. Der Bus lässt sich nicht mehr lenken, wird über die Leitplanke geschoben und stürzt eine etwa 8 Meter tiefe Böschung hinunter. Auf dem Dach bleibt der Dreiachser liegen.

Der Fahrer eines Baufahrzeugs hat das Stauende übersehen. Eine Zeitung berichtet später, er habe gerade nach einer Wasserflasche gegriffen. Im Polizeibericht steht “Unachtsamkeit” als Unfallursache. Fast ungebremst prallt der Lkw hinten links auf den Bus und katapultiert ihn über die Leitplanke.

Um 13.46 Uhr geht der erste Notruf über Handy bei der Integrierten Leitstelle in Bernburg ein. “Weitere Notrufe folgen in den nächsten Minuten”, berichtet Gereon Schelhas, damals der zuständige Amtsleiter der Kreisverwaltung Bernburg. Schon der erste Anrufer meldet: “Unfall mit Bus auf der A 14, zirka 50 Verletzte.” Um 13.48 Uhr alarmiert der zuständige Disponent die Schwerpunktfeuerwehr Bernburg sowie die Stützpunktfeuerwehr Alsleben und die Feuerwehr mit Grundausstattung Plötzkau. In den ersten Minuten nach der Alarmierung rücken bereits über 50 Kameraden in Richtung Autobahn aus.

Ihnen bietet sich beim Eintreffen eine schreckliches Szene. Der Bus liegt auf dem Dach, Menschen schreien um Hilfe und die Helfer haben Mühe, die Böschung hinunter zum Bus vorzudringen. Bei diesem Busunfall kommen 13 Reisende ums Leben, 39 Menschen teilweise schwer verletzt.

Weitere verheerende Busunglücke

24. August 2003: Ein Bus stürzt von der A 9 bei Weißenfels. Vier Insassen sterben, 19 werden verletzt.
24. August 2003: Ein Bus stürzt von der A 9 bei Weißenfels. Vier Insassen sterben, 19 werden verletzt.
10. Januar 2003: Drei Tote und 45 Verletzte, so die Bilanz eines Unfalls auf der Inntalautobahn in Bayern. Ein vollbesetzter Reisebus war von zwei Lkw gerammt worden.
21. Juli 2002: Nördlich von Berlin rast ein Bus in ein Stauende. Sechs Businsassen, darunter fünf Kinder, sterben.
30. November 1999: Bei Altlandsberg (BB) fährt ein Schul-bus gegen einen Baum. Vier Kinder und der Fahrer sterben bei dem Unfall.
12. Februar 1996: Auf glatter Fahrbahn kommt ein Reisebus bei Winterberg (NW) von der Straße ab und stürzt einen Hang hinab. Bilanz: sieben Tote.
4. März 1995: Auf der A 3 bei Helmstedt (BY) rast ein Lkw in ein Stauende und schiebt einen Kleinbus zusammen. Sieben Tote.

Tödliches Ende einer Schwarzwald-Tour (BW, 1992)

Es ist der 6. September 1992. An diesem Tag fahren 51 Mitglieder des Fichtelbergvereins von Hof (BY) in den Schwarzwald. Mittags, kurz vor 12 Uhr, fährt der Reisebus am Dreieck Bad Dürrheim auf den Autobahnzubringer 864 Richtung Donaueschingen (BW). Der Bus gerät auf den nicht befestigten Seitenstreifen, sofort versucht der Fahrer das Fahrzeug zu kontrollieren. Ohne Erfolg. Der Bus kommt ins Schleudern, kollidiert mit einem Pkw, stürzt um und rutscht über die Leitplanke. Wie mit einem riesigen Messer wird das Fahrzeug seitlich aufgeschlitzt. 20 Menschen sterben, 32 werden teilweise schwer verletzt. Es folgt ein Einsatz, der für die Hilfskräfte zu einer enormen seelischen Belastung wird. Die grausamen Bilder verfolgen sie noch lange.

Dramatische Lage nach Reisebus-Unfall am Autobahndreieck Bad Dürrheim. Foto: Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis

Klaus Vetter, Abteilungskommandant der FF Bad Dürrheim, traf um 12.09 Uhr am Unfallort ein. “Schon auf der Anfahrt war uns durch den Funkverkehr klar, dass uns ein dramatischer Einsatz bevor steht”, schilderte Vetter damals gegenüber dem Feuerwehr-Magazin. “Bei unserem Eintreffen waren bereits mehrere Rettungswagen vor Ort. Die Erkundung ergab, dass die Frontscheibe des Busses eingeschlagen war und zirka acht Personen gerade aus dem Innenraum kletterten. Weitere zehn Personen liefen teilweise völlig kopflos an der Unfalstelle herum.”

Bei weiterer Erkundung entdeckt Vetter im Innenraum zahlreiche Schwerverletzte und Tote. Im Heckbereich waren durch die Leitplankenbefestigungen große Teile des Busses aufgerissen, Sitze mit den Insassen, Gepäckstücken und Wrackteilen zusammengedrückt. “Das war der schlimmste Anblick”, so Klaus Vetter damals. “Wir mussten an dieser Stelle über leblose Menschen hinwegsteigen. Es war furchtbar.”

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Diese Unfälle werden nicht weniger werden , es erhöhen sich die Versicherung Regulierung Beschwerden . Wie lange die Allianz dazu keine weitere Stellung beziehen wird , ist inzwischen absehbar . Chat GPT 5 ist auch hier durch künstliche Intelligenz von der Allianz nicht beeinflussbar .

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  2. Die Allianz möchte dazu keine Stellung nehmen .
    GTP 4 KI wird auch hier nach dem Rechtem sehen .
    ” Länderjustiz ” !

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  3. Das schlimmste was man nicht zeigen kann #Tagesschau o4 03 1995 Schwerer Unfall Helmstadt . Allianz- Haftpflicht . OLG Bamberg U 5 21/2 24 o6 2003 beck – online @ unaufklärbarerkettenauffahrtunfall !

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