Niedersachsen: Gespanntes Warten an der Elbe

Hannover – Die Pegel an der Elbe in Niedersachsen steigen nach aktuellem Stand längst nicht so schnell und hoch wie zunächst befürchtet. Das hat Auswirkungen auf die Einsatztaktik. So ist etwa im Einsatzabschnitt Bleckede (Kreis Lüneburg) am Freitag das Befüllen von Sandsäcken eingestellt worden, die Befüllstationen werden abgebaut. Eine Entwarnung gibt es dennoch nicht. Jetzt rücken auch Kräfte aus anderen Bundesländen nach Niedersachsen an.

Kräfte der Kreisfeuerwehr des Heidekreises beim Aufschichten von Sandsäcken in Dannenberg. Foto: Führer/Feuerwehr
Kräfte der Kreisfeuerwehr des Heidekreises beim Aufschichten von Sandsäcken in Dannenberg. Foto: Führer/Feuerwehr

Rund 30 Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) aus dem ganzen Land befinden sich in den Kreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg im Einsatz. Damit sind längst noch nicht alle KFB abgerufen. Trotzdem hat das Land Niedersachsen auch überörtliche Hilfe angefordert. So machten sich am Donnerstagabend Kräfte der Bereitschaft 3 des Regierungsbezirkes Arnsberg (NW) auf den Weg in den Norden. Der Verband sollte den Landkreis Lüchow-Dannenberg ansteuern.

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Unterdessen ist in Bleckede vorübergehend etwas Ruhe eingekehrt. Nachdem hier rund 220.000 Sandsäcke befüllt worden sind, ruhen jetzt die Abfüllmaßnahmen. Am Freitag werden die auf Paletten verladenen Säcke an strategisch wichtigen Orten im Ortsgebiet verteilt. Die Einsatzabschnittsleitung im Feuerwehrhaus bleibt besetzt. Gleichzeitig stellten die Behörden auch die Suche nach freiwilligen Helfern vorerst ein. Fast überall gelten die Deiche als ausreichend erhöht bzw. gesichert. Evakuierungsmaßnahmen von Anwohnern in Hitzacker sind bis auf weiteres verschoben.

Auch wenn die Pegelstand-Prognosen deutlich nach unten korrigiert worden sind, von einer Entwarnung möchte niemand sprechen. Das Problem: Die Hochwasserlage soll über einen längeren Zeitraum anhalten, der anhaltende Druck könnte Deiche auf Dauer durchweichen und beschädigen. Weil auch in der kommenden Woche der Einsatz von Kreisfeuerwehrbereitschaften und weiteren externen Helfern andauern soll, ist bereits jetzt der Schulunterricht in einigen Schulen bzw. Turnhallen bis Freitag nächster Woche abgesagt worden. Der Scheitel des Hochwassers könnte Niedersachsen ab Mitte der kommenden Woche erreichen.

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