Tragödie: Zwei Tote bei Unfall mit RTW

Wittmund (NI) – Bei einem Verkehrsunfall in Wittmund (Kreis Wittmund) ist es in der Nacht zu Samstag zu einer Tragödie gekommen. Ein Auto war auf der Bundesstraße 210 auf die Gegenfahrbahn gefahren und dort frontal mit einem Rettungswagen (RTW) zusammengeprallt. Der Fahrer des RTW sowie der Unfallverursacher starben. Der Beifahrer des Einsatzfahrzeuges überlebte den heftigen Aufprall.

Symbolfoto: Sven Buchenau

Für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei war es ein schockierender Einsatz. Die Bundesstraße im Wittmunder Ortsteil Ardorf glich am Freitag um kurz vor Mitternacht einem Schlachtfeld. Die gesamte Straße war mit Trümmerteilen übersät. Im Grünstreifen lag kopfüber ein völlig zerfetzter VW Passat sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein ebenfalls schwer beschädigter auf der Seite liegender Rettungswagen.

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Der Beifahrer des RTW, ein 45-jähriger Rettungsassistent, konnte sich nach dem Frontalzusammenstoß selbst aus dem Wrack befreien. Trotz seiner Verletzungen versuchte er seinem 21 Jahre alten Kollegen noch zu helfen, doch dieser war schwer eingeklemmt. Der kurz nach dem Unfall eintreffende Notarzt konnte nur noch den Tod des jungen Rettungsdienstmitarbeiters feststellen. Um seine Leiche zu bergen, musste die Feuerwehr den Wagen erst wieder mit der Seilwinde eines Rüstwagens aufrichten und mit hydraulischem Rettungsgerät öffnen. Der verletzte Rettungsassistent kam ins Krankenhaus nach Wittmund.

Auch der 23-jährige Passat-Fahrer starb in seinem Wrack und musste ebenfalls von der Feuerwehr mit schweren Gerät geborgen werden. Er hatte sein Auto auf der B210 auf die Gegenfahrbahn gelenkt, als ihm der RTW im Dunkeln entgegenkam. Mehrere Augenzeugen berichteten, dass der Pkw unvermittelt rüber zog und der RTW-Fahrer keinerlei Chance hatte auszuweichen. Das Einsatzfahrzeug war ohne Patient von einem Einsatz auf dem Rückweg zur Wache in Holtriem. Warum der junge Mann die Fahrspur auf der graden Straße wechselte und ungebremst den Unfall herbeiführte, konnte die Polizei noch nicht ermitteln.

Nachdem die Bergungs- und Rettungsarbeiten beendet waren, standen die Einsatzkräfte fassungslos dar. Ein Notfallseelsorger kam an die Einsatzstelle und stand den Helfern bei. Vielen kannten die verunfallten Rettungsdienstmitarbeiter, denn beide sind in ihren Heimatorten auch Mitglieder in der freiwilligen Feuerwehr. Die Unfallaufnahme und Reinigung der Fahrbahn dauerten noch bis in den Morgen hinein.

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