Alternative Antriebe bei Feuerwehrfahrzeugen

Feuerwehr stellt Wasserstoff-Brennstoffzellen-KdoW in Dienst

Nörvenich (NW) – Die Freiwillige Feuerwehr Nörvenich (Kreis Düren) hat einen Kommandowagen auf Basis des Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugs Hyundai Nexo in Dienst gestellt. Noch hat die Gemeinde aber keine geeignete Tankstelle.

Als eine der ersten Feuerwehren Deutschlands stellte die Freiwillige Feuerwehr Nörvenich (NW) einen KdoW auf einem Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeug Hyundai Nexo in Dienst. Foto: blitzdings.company/Dobelmann

Bereits am 25. August 2020 nahm die Gemeinde Nörvenich zwei Hyundai Nexo Fuel Cell in ihren Fuhrpark auf. Eines der Fahrzeuge wurde noch feuerwehrtechnisch umgebaut, bevor es als Kommandowagen (KdoW) in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr (FF) gestellt wurde. 

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Die Warnbeklebung gibt auch einen Hinweis auf den besonderen Antrieb. Foto: blitzdings.company/Dobelmann

Der Bosch-Dienst Glasmacher in Bergheim stattete das Fahrzeug für den Einsatzleitdienst (C-Dienst) der Wehr unter anderem mit einem automatisierten externen Defibrillator (AED), einem Erste Hilfe-Rucksack, einem 6-kg-Pulverlöscher, Digitalfunkgeräten sowie Führungsmaterial inklusive Feuerwehrplänen aus. Die Signaleinrichtung besteht aus einem Hänsch DBS 5000 Blaulicht- und Warnbalken mit LED sowie Sputnik Frontblitzern. Mit Folien der Firma Orafol übernahm Design 112 die Beklebung. 

Das Fahrzeug ersetzt einen KdoW auf Seat Leon von 2010 und wird mit Wasserstoff (H2) betrieben. Eine Brennstoffzelle wandelt das Gas in Strom um. Hyundai verspricht, die Brennstoffzelle habe eine Effizienz von 60 Prozent. Der Strom wird dann für einen Elektromotor sowie eine Antriebsbatterie als Puffer bereitgestellt.

Blick unter die Haube: Der Hyundai Nexo Fuel Cell wird mit Wasserstoff angetrieben. Eine Brennstoffzelle wandelt diesen in Strom um, der wiederum einen 163-PS-Elektromotor speist. Foto: Feuerwehr Nörvenich

Nach Herstellerangaben kann der Elektromotor eine Leistung von 120 Kilowatt beziehungsweise 163 PS abrufen. Mit einer Tankfüllung sei eine Reichweite von bis zu 756 Kilometern möglich. Der Tankvorgang selbst soll nur 5 Minuten dauern.

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Noch keine Wasserstoff-Tankstelle

Der Antrieb selbst ist emissionsfrei. Aus dem Endrohr kommt lediglich Wasser, welches bei der Umwandlung durch die Brennstoffzelle entsteht. “Damit ist die Feuerwehr Nörvenich eine der ersten Feuerwehren bundesweit, die auf ein solches Antriebskonzept bei Einsatzfahrzeugen setzen”, so die FF. 

Lokal tanken können die Nörvenicher allerdings noch nicht. Die nächste H2-Tankstelle befindet sich im rund 20 Kilometer entfernten Frechen.

Doch der Kreis hat Anfang des Jahres eine Förderzusage des Bundes über 1,3 Millionen Euro für den Bau einer ersten Wasserstofftankstelle erhalten und ist nach eigenen Angaben derzeit in der Umsetzungsplanung. Auch für die Beschaffung der beiden Fahrzeuge durfte sich die Gemeinde Nörvenich über erhebliche finanzielle Unterstützung von Bund und Land Nordrhein-Westfalen freuen.

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