Schäfer häufig bei Neonazi-Demos

Dortmunder Ex-Feuerwehrchef wegen Volksverhetzung verurteilt

Dortmund (NW) – Der ehemalige Amtsleiter der Feuerwehr Dortmund, Klaus-Jürgen Schäfer, ist am Mittwoch unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Außerdem hatte er sich durch das Leugnen und Verharmlosen des Holocaust strafbar gemacht. Zunächst wies Schäfer die Vorwürfe zurück. Aber der Ex-Feuerwehrchef agierte seit 10 Jahren sehr auffällig in der Neo-Nazi-Szene.

Laut Medienberichten von “Zeit Online” und “WDR Nachrichten” habe Schäfer auf einer Neonazi-Webseite sehr fragwürdige Beiträge veröffentlicht, zum Teil auch seine fremdenfeindliche Gesinnung in Facebook-Postings dargestellt. Er beziehe sich teilweise auf Aussagen des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels.

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Schäfer wurde jetzt zu einer Geldstrafe von 14.700 Euro verurteilt. Damit blieben die Richter in ihrem Strafmaß unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine einjährige Bewährungsstrafe angestrebt hatte. Sobald das Urteil rechtskräftig wird, ist der Ex-Feuerwehrchef offiziell vorbestraft.

Erste Unstimmigkeiten in Sachen Klaus-Jürgen Schäfer tauchten im Jahr 2008 auf. Zu dem Zeitpunkt wurde er vom Posten des Amtsleiters der Feuerwehr Dortmund abberufen und zum Leiter des Dortmunder Instituts für Feuerwehr- und Rettungstechnologie (IFR).

Dann war Schäfer 2010 bei einer Nazi-Demo vor dem Dortmunder Hauptbahnhof gesichtet worden. Journalisten hatten Schäfer, bis 2008 Amtsleiter der Dortmunder Feuerwehr, erkannt und fotografiert. Bereits wenige Stunden später wurde er suspendiert.

Die Feuerwehr Dortmund distanzierte sich damals deutlich von Schäfers öffentlichem Auftritt: “Selten kommt es durch Feuerwehrangehörige zu radikalen oder rassistischen Äußerungen oder zur Zustimmung einschlägiger Thesen. Jeder Fall ist jedoch einer zu viel”, hieß es in einer Pressemitteilung. Bei der Feuerwehr gäbe es keinen Platz für Radikale.

Immer wieder trat Schäfer als Rechtsradikaler in Erscheinung. Im Dezember 2016 wurde er von der Polizei auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt abgeführt, weil er sich an einer Neonazi-Aktion rund um die Reinoldi-Kirche beteiligte.

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