Stuttgart / Düsseldorf / Mainz / Saarbrücken – Im Süden und Westen wüteten am Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag starke Gewitter mit Starkregen. Im Laufe des Freitag geht es im Westen, Norden und Osten weiter. Wir bleiben dran und berichten am heutigen Freitag aktuell über Unwetterereignisse in einem Ticker.
Informiert auch beim Deutschen Wetterdienst aktuell: www.dwd.de
Rheinland-Pfalz: Ein Regionalzug ist im Eifelkreis Bitburg-Prüm nach einem Erdrutsch in einem Tunnel eingeschlossen worden. Zu Unfallzeitpunkt waren keine Passagiere im Zug. Es wurde niemand verletzt.
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Zwischen #Bitburg-Erdorf und #Kyllburg steckt ein Zug nach einem Erdrutsch im Tunnel fest. Der Zugführer ist nicht verletzt. Fahrgäste waren zum Glück nicht im Zug. Der Bahnverkehr ist vorraussichtlich bis Montag gesperrt. #PolizeiTrierpic.twitter.com/7nBHlZ8p3d
Im gleichen Landkreis muss nach Meldungen des SWR der Stausee Biersdorf kontrolliert abgelassen werden. Dadurch werden Felder und Wiesen bewusst den Wassermassen ausgesetzt. Für die Anwohner bleibt die Situation heikel: Sollte der Wasserstand weiter steigen, sind sie aufgefordert ihre Häuser zu verlassen.
Sachsen: Auch Dresden bleibt vom Unwetter nicht verschont. Der deutsche Wetterdienst warnt vor schweren Regenfällen. Die örtlichen Feuerwehren sind im Einsatz.
Rheinland-Pfalz: ++UPDATE++ Alle entflohenen Tiere aus dem Lünebacher Zoo konnten wieder eingefangen werden. Sie hatten nach Angaben des Volksfreundes das Zoogelände nicht verlassen und wurden mit Hilfe einer Drohne geortet.
Rheinland-Pfalz: Wie ntv meldet, sind aus dem Eifel-Zoo in Lünebach während des Unwetters mehrere Wildtiere ausgebrochen. Zwei Löwen, zwei Tiger und ein Jaguar werden derzeit vermisst. Ein Bär wurde bereits außerhalb seines Geheges erschossen. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Hessen: In der Nacht zum Freitag mussten sämtliche Freiwillige Feuerwehr in der Landeshauptstadt Wiesbaden ausrücken. Nach Starkregen waren Unterführungen und Senken überflutet, zahlreiche Keller liefen voll. Besonders der Stadtteil Biebrich war betroffen. Im dortigen Feuerwehrhaus wurde eine Technische Einsatzleitung eingerichtet, um die Einsätze in dem Bereich zu koordinieren. Bis in den frühen Freitagmorgen war die Feuerwehr im Einsatz.
FF in Wiesbaden im Unwettereinsatz. Foto: Sebastian Stenzel/Wiesbaden112.de
Nordrhein-Westfalen: In Ratingen kamen die Feuerwehrkräfte kaum zur Ruhe am Fronleichnams-Donnerstag. Auch im Ennepe-Ruhr-Kreis und in der Stadt Wuppertal kam es zu weiteren Unwettereinsätzen. Keller pumpen waren auch die häufigsten Einsatzstichworte für die Kameraden in Königswinter.
Saarland: Als “dramatische Lage” beschreibt eine Polizeisprecherin die Folgen des Unwetters im Saarland. Besonders betroffen sind St. Ingbert, Kleinblittersdorf und Blieskastel. Auch einen Ortsteil der Landeshauptstadt Saarbrücken hat es erwischt. Pkw sind weggeschwommen und Straßen unterspült worden.
#Unwetter in #Deutschland – Starkregen überflutet vor allem im Süden Deutschlands Straßen und Keller. “Die Lage ist dramatisch”, meldet die Polizei in Saarbrücken. Weitere Unwetter stehen wohl bevor. https://t.co/zKAYJXkqrP
Baden-Württemberg: Eine flächendeckende Gewitterzelle mit heftigem Starkregen, Hagel, Blitz und Donner zog Freitagnacht über den Landkreis Karlsruhe. Besonders heftig traf das Unwetter jedoch den nordöstliche Teil des Landkreises Karlsruhe. In den Kraichtaler Stadtteilen Menzingen und Neuenbürg, schoss das Wasser wie ein reißender Fluss die Straßen entlang. In Menzingen wurde die Ortsmitte rund um die Heilbronner Straße komplett unter Wasser gesetzt. Der Neubau an einer Tankstelle und ein gegenüberliegendes Autohaus waren betroffen. Auch unzählige Keller liefen voll. Auf den Straßen stand das Wasser zeitweise bis zu 80 cm hoch. Auch der Strom viel im kompletten Ort über Stunden aus.
Auch in Östringen, Oberderdingen, Bretten, Sulzfeld, Kürnbach, Bruchsal und Ubstadt-Weiher waren die Freiwilligen Feuerwehren bis in die Morgenstunden hinein im Dauereinsatz. Unzählige Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet, Bachläufe traten teilweise über die Ufer und Bäume stürzten um.
Die Feuerwehren füllten Sandsäcke um Häuser zu schützen, welche noch nicht vom Wasser geflutet wurden. In mehreren Gemeinden schlugen Blitze ein, welche zu anschließenden Stromausfällen führten. Die Stromversorger waren die ganze Nacht im Einsatz.
Insgesamt mussten die Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe mit insgesamt über 300 Einsatzkräften zu über 200 unwetterbedingten Einsätzen in der Nacht ausrücken. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Morgenstunden an. Zurück blieben Straßen voller Schlamm. Quelle: Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe
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Rheinland-Pfalz: Donnerstagmittag ging über Betzdorf (Kreis Altenkirchen) und Kirchen/Sieg ein massives Gewitter mit Starkregen und teils Hagel nieder. Außergewöhnlich war, dass diese Gewitterfront nicht abzog, sondern sich über 1,5 Stunden hinweg statisch über Betzdorf, Kirchen und Alsdorf abregnete, besser gesagt abschüttete. Es kam zu starken Überflutungen vieler Straßen und Überschwemmungen, insbesondere im Innenstadtbereich von Betzdorf, kam. Die Wasserfontänen schossen bis zu 2 Meter aus den Kanalschächten heraus.
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Zahlreiche Keller wurden unter Wasser gesetzt. Von Hängen drückten die Wassermassen Gestein und Erdreich unter anderem auf die Bundesstraße 62 am Ausgang des St. Barbara-Tunnels in Betzdorf und auf die L280 in Alsdorf. Beide Straße mussten zeitweise komplett gesperrt werden. Neben verschiedenen Löschzügen der Feuerwehr waren Einheiten das THW und die DLRG in den Einsatz eingebunden. Das genaue Ausmaß der Sachschäden ist derzeit noch nicht bekannt. Meldungen über Personenschäden gingen nicht ein. Quelle: Polizeidirektion Neuwied/Rhein
In Wilsecker (Kreis Bitburg-Prüm) erfasste ein Erdrutsch mit Geröllabgang einen Regionalzug. Dieser entgleiste. Es kam glücklicherweise nicht zu nennenswerten Personenschäden.