Nächtliche Drohanrufe, Anzeige und Polizeischutz

Nach Verkehrsunfall: Feuerwehrleute bedrohen Journalisten

Röbel (MV) – Verkehrsunfall zwischen Röbel und Bollewick (Kreis Mecklenburgische Seenplatte). Ein Audi kam am Wochenende von der Straße ab und fuhr gegen einen Baum. Nach Polizeiangaben war der Fahrer alkoholisiert gewesen. Wie der NDR berichtet, kam es an der Unfallstelle zu Auseinandersetzung zwischen Feuerwehrleuten und Journalisten. Die Pressevertreter, die über den Unfall berichten wollten, sind von Mitgliedern der FF beschimpft und bedroht worden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Kameraden.

Blaulicht
Symbolfoto: Feuerwehr-Magazin | Buchenau

In dem Unfallfahrzeug befanden sich nach ersten Auskünften zwei Feuerwehrleute. Sie waren am Sonntag auf dem Feuerwehrtag des Amtes Röbel als Kinderbetreuer aktiv gewesen und befanden sich auf dem Heimweg. Der 35-jährige Beifahrer musste aus dem Fahrzeug geschnitten werden. Der Rettungsdiensts brachte den schwer Verletzten ins Krankenhaus. Der 41 Jahre alte Fahrer wurde nur leicht verletzt. Bei ihm wurde nach Angaben eines Polizeisprechers ein Blutalkoholwert von 1,23 Promille festgestellt.

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Bereits am Unfallort beschimpften Einsatzkräfte der Feuerwehr eine Zeitungsjournalistin und einen Fernsehreporter. Außerdem sollen die Feuerwehrleute versucht haben, die Journalisten des Platzes zu verweisen. Die Pressevertreter betonten, dass sie zu keinem Zeitpunkt den Einsatz behindert hätten.

Die Journalisten wurden am späten Abend nach eigenen Angaben zusätzlich telefonisch belästigt und bedroht. Auch bei der Polizei in Röbel gingen Drohanrufe ein. Die Pressevertreter erhielten deshalb zeitweise Polizeischutz. Eine Polizeistreife bewachte die Nacht das Privathaus eines Journalisten.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die Journalisten wegen der Beschimpfung und Bedrohung Anzeige gegen die Feuerwehrleute erstattet. Ihr Anwalt machte deutlich, dass es hierbei sowohl um die Behinderung der Arbeit der Presse geht, als auch um die massiven Bedrohungen durch die Feuerwehrleute.

Inzwischen hat sich nach Auskunft des NDR auch Kreisbrandmeister Norbert Rieger eingeschaltet. Er bemüht sich um eine Aufklärung des Sachverhaltes. In einer Erklärung des Kreisfeuerwehrverbandes sagte Rieger: “Die erste Vermutung, dass es sich um Mitglieder der Feuerwehr Bollewick handelte, hat sich nicht bestätigt, wie der örtliche Wehrführer versicherte. Ich bedauere die Missverständnisse, die zu der ersten Aussage geführt haben, dass es sich um Mitglieder der Feuerwehr Bollewick handelt.”

Text: Johanna Klein

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