Pilotprojekt in Sachsen:

Das HLF 10 CNG der FF Radeberg

Radeberg (SN) – 2019 stellte Magirus das erste serienmäßige HLF 10 mit einem Erdgasmotor vor. Es blieb bislang ein Einzelstück. Das könnte sich jetzt ändern. Denn im vergangenen Jahr erwarb die Stadt Radeberg (Kreis Bautzen) das Fahrzeug, gefördert mit Mitteln des Freistaats Sachsen. Wir stellen es in Ausgabe 6/2023 vor und haben die Feuerwehr nach ihren Erfahrungen befragt.

Das HLF 10 iDL der FF Radeberg. Es sieht aus wie ein ganz gewöhnliches Einsatzfahrzeug. Nur die Wasserdampfwolke über dem Auspuff verrät: Die Power kommt von einem gasbetriebenen Lkw-Motor. Fahrgestell ist ein Iveco Eurocargo 160 E 210 mit Hinterradantrieb. Aufgesetzt ist eine Magirus Team Cab Core für eine Besatzung von 1/8.

Hintergrund der Beschaffung eines gasbetriebenen Löschfahrzeugs für die FF Radeberg war, im Zuge der Planung einen höheren Förderbetrag durch den Freistaat Sachsen bekommen zu können, wenn alternative Antriebstechnik zum Zuge kommt. „Außerdem wollten wir zeigen, dass moderne Einsatzfahrzeuge dies auch möglich machen“, sagt Oberbürgermeister Frank Höhme. „Das war durchaus ein langer und beschwerlicher Weg. Ich musste rund ein Jahr lang Überzeugungsarbeit leisten, bis wir zusammen mit dem Sächsischen Staatsministerium ein Pilotprojekt auf den Weg bringen konnten.“

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300 Kilometer Reichweite pro Tankfüllung

Aufgebaut ist das HLF 10 iDL ((innovative Drive Line) auf einem Iveco Eurocargo 160-210 4×2 mit einer zulässigen Gesamtmasse von 16.000 Kilogramm. Bei einem Ausrüstungsgewicht von 1.500 Kilogramm sowie einem 1.600 Liter fassenden Löschwassertank liegt das Einsatzgewicht des Löschgruppenfahrzeugs unter 14 Tonnen. Seine Motorleistung beträgt 205 PS, die Kraftübertragung erfolgt über ein Allison-Automatikgetriebe. Der 420 Liter fassende CNG-Tank (CNG = Compressed Natural Gas, durch Druck komprimiertes Gas) erlaubt eine Reichweite von über 300 Kilometern. Getankt werden kann Methan (CH4), als Erd-, Bio- beziehungsweise Synthesegas. Die Beschleunigung entspricht den in der DIN 1846 „Feuerwehrfahrzeuge“ geforderten Werten (Beschleunigung aus dem Stand, Mindestgeschwindigkeit).

Zur innovative Drive Line-Serie von Magirus gehören auch diese beiden elektrisch betriebenen Kleinlöschfahrzeuge.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. @ Stefan B: Eine Iveco Sattelzug Maschine hat einen CNG-Tank von 230kg, und das ist Standard, nix mit Tanklaster…

    Intressant wäre wie betankt man im Notfall solch ein Fahrzeug?
    CNG-Tankstellen werden immer seltener, LNG-Tankstellen sind noch im Aufbau.
    Ich frage mich immer wieso es keine Fahrzeuge gibt die mit Speziellen LPG-Motoren ausgerüstet sind. hier ist das Tankstellennetz zumindest relativ dicht…

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  2. Ein cng Fahrzeug Tank nicht in Lieter sondern in kg , und daher ist die Angabe der Menge von 420 sichtlich auch nicht korrekt , das wäre dann ein Tanklaster . Zum Vergleich ein Pkw mit cng Antrieb hat maximal 17 KG Fassungsvermögen .

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