Ring steckt am Finger fest

Norden (NI) – Ein junger Mann erschien am Sonntagmittag in der Ubbo-Emmius-Klinik in Norden (Kreis Aurich). Sein Mittelfinger war angeschwollen und schmerzte. An dem dicken Finger trug er noch einen massiven Ring. Das Personal in der Chirurgischen Ambulanz versuchte mit diversen Tricks den Ring vom Finger zu lösen. Doch alle Versuche scheiterten. Der Feuerwehr gelang es letztlich, den Ring mit einem Winkelschleifer zu entfernen.

Konzentration pur. Im Norder Krankenhaus schneiden Feuerwehrleute und Krankenschwestern einen Ring mit einem Winkelschleifer behutsam von einem geschwollenen Finger. (Foto: Thomas Weege)
Konzentration pur. Im Norder Krankenhaus schneiden Feuerwehrleute und Krankenschwestern einen Ring mit einem Winkelschleifer behutsam von einem geschwollenen Finger. Foto: Thomas Weege

Die Besucher des Norder Krankenhaus haben bestimmt nicht schlecht gestaunt. Vor dem Haupteingang stand der Rüstwagen der Norder Feuerwehr. Über den Flur der Chirurgie drangen lautstarke und eher ungewöhnliche Geräusche. In einem der Behandlungsräume tummelten sich Krankenschwestern und Feuerwehrleute um einen jungen Mann.

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Der Patient war am Morgen mit der Schwellung zu Hause erwacht. Wodurch sie entstand, konnte er sich nicht erklären. Da die Schwellung weiter anwuchs und die Schmerzen zunahmen, ging er zum Krankenhaus. Die Schwestern wollten den Ring entfernen, doch der saß wie aufgeschrumpft fest. Kaltes Wasser, Babyöl als Gleitmittel und sogar der Einsatz eines Minischleifers mit Diamanten besetzter Trennscheibe konnten in der Sache nicht helfen. Das Krankenhauspersonal wusste sich irgendwann nicht mehr zu helfen und rief die Feuerwehr zur Hilfe.

Die verfügt aber auch nur über Werkzeuge für eigentlich gröbere Aufgaben. So versuchten die Feuerwehrleute zunächst auch erst Alternativen. Der Finger wurde zunächst mit einem Tape umwickelt, um so den Ring runterzuziehen. Ähnliches versuchten sie mit einer Schnur. Doch der breite Edelstahlring saß weiterhin fest. Am Ende blieb nur der Griff zum Einhandwinkelschleifer übrig. Nach anfänglicher Skepsis des Patienten machten sich Feuerwehrmänner und Krankenschwestern gemeinsam ans Werk.

Mit Wasser aus großen Einwegspritzen kühlten sie permanent den Schneidvorgang. Trotz literweise kalten Wassers wurde der Ring dennoch so heiß, dass mehrfach kurze Pausen eingelegt werden mussten. So wie das Wasser aus den Spritzen floss, so lief den Helfern der Schweiß von der Stirn. Hoch konzentriert trennten sie den Ring vollständig durch. Doch der Ring ließ sich dann immer noch nicht aufbiegen. Also musste ein zweiter Schnitt durchgeführt werden. Nach einer guten halben Stunde war das Werk vollbracht. Der Ring war entfernt, ohne den Finger weiter zu verletzten.

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