Schutz und Rettung Zürich

Unter dem Dach von Schutz & Rettung Zürich (Schweiz) sind Berufsfeuerwehr, freiwillige Feuerwehr, Rettungsdienst, vorbeugender Brandschutz, Flughafenfeuerwehr, Integrierte Leitstelle; Stadt und Kanton, Zivilschutz und Feuerpolizei vereint.

“Ich bin heute Morgen im Krawattenlöschzug”, begrüßt mich Fabian Hegi, Kommunikationsbeauftragter bei Schutz & Rettung Zürich, als wir uns im Gebäude an der Weststraße treffen. Und dann sagt er: “Falls jetzt noch ein Alarm kommt, musst Du auch mit.” Auf meine Frage, was ich mir denn unter einem “Krawattenlöschzug” vorzustellen habe, antwortet er: “Derzeit läuft ein größerer Einsatz in einem Altenwohnheim. Der Löschzug und das dritte TLF sind schon draußen. Wenn jetzt noch ein Feuer oder Unfall gemeldet wird, besetzen wir aus dem Verwaltungsund Tagesdienst ein weiteres TLF und rücken aus.”

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Ein Blick in die Fahrzeughalle bestätigt seinen Bericht: mehrere Fahrzeugstellplätze und Garderobenständer sind leer, ein paar Schuhe stehen verloren in der Halle herum. Gerade rückt ein VW Sharan mit Sondersignal ab. “Der C-Dienst”, erklärt Hegi. “Besetzt mit dem Schichtleiter.” Die Besetzung des Tanklöschfahrzeugs (TLF) durch Angehörige des Tagdienstes sei selten, lässt mich Hegi wissen. “Es kommen natürlich nur die in Frage, die Berufsfeuerwehrleute oder Angehörige der Milizfeuerwehr, also freiwillige Feuerwehrleute sind.”

Hegi arbeitet in der Medienstelle von Schutz & Rettung: “Wir betreuen aber nicht nur Pressevertreter an Einsatzstellen. Unsere Aufgaben umfassen auch das Erstellen von internen Unterlagen sowie Präsentationen, das Planen und Betreuen von Veranstaltungen, wie zum Beispiel das zehnjährige Jubiläum unserer Organisation im Mai 2011, oder von Präventionsaktivitäten. Weiter begleiten wir die Projektarbeiten von Schülern oder Hochschulabsolventen und sind letztendlich Ansprechpartner für alle Anfragen von außen.” Insgesamt vier Leute sind bei Schutz & Rettung dafür zuständig. Diese geben auch viermal im Jahr das Mitarbeitermagazin “24h” heraus.

Seit 2001 gibt es den Zusammen- schluss von Rettungsdienst und Berufsfeuerwehr sowie dem Zivilschutz und der Feuerpolizei in der Schweizer Finanzmetropole. Aufsehen erregte 2008 die Anbindung der Flughafenfeuerwehr auf dem nördlich gelegenen Airport Kloten.

Aber auch sonst ist vieles aus deutscher Feuerwehr-Sicht ungewöhnlich bei der Zürchern. Obwohl zahlreiche Fahrzeuge ausgerückt und kaum noch Feuerwehrleute aus dem Einsatzdienst auf der Wache zu finden sind, steht neben mehreren Großfahrzeugen auch noch eine Drehleiter in der eigentlich viel zu engen Fahrzeughalle. “Diese Autodrehleiter, bei uns kurz ADL genannt, gehört zum zweiten BMA-Löschzug”, erklärt Hegi. Drei dieser Löschzüge gibt es im gesamten Stadtgebiet, zwei auf der Wache Süd, einen auf der Wache Nord am Flughafen. Bei einem Alarm einer Brandmeldeanlage (BMA) rückt zunächst der erste Löschzug aus, bestehend aus einem TLF (Besatzung 1/6, mit Zugführer) sowie einer ADL (1/2). Folgt ein weiterer Alarm, so wird er vom zweiten Zug mit TLF (1/5) und ADL (1/2) abgearbeitet. Dann steht immer noch ein TLF (1/6) auf der Wache.

Von diesem und von der zweiten Drehleiter kommen aber auch die beiden Springer, die zum Beispiel das First-Responder-Fahrzeug sowie die Großfahrzeuge wie Hubrettungsfahrzeug, Wechsellader, Tunnelbelüftungsfahrzeug oder Pionierfahrzeug (Rüstwagen) zur Einsatzstelle bringen. “Anders sieht es aus, wenn so wie heute Morgen ein bestätigtes Feuer gemeldet wird”, sagt Hegi. “Dann fährt der Löschzug aus TLF 1 und 2 sowie ADL 1 komplett raus.” Bei größerem Kräftebedarf folgt das dritte Fahrzeug nach.

Der dritte BMA-Löschzug im Norden wird bei einem Großalarm im Stadtgebiet von einem TLF der freiwilligen Feuerwehr aus der Kompanie Glattal ergänzt. “Diese bildet einen Schnelleinsatzzug und besetzt das Fahrzeug mit Kräften, die nahe am Feuerwehrhaus arbeiten oder wohnen”, erläutert Hauptmann Dr. Jan Bauke, Abteilungsleiter der Berufsfeuerwehr Nord. Und falls die Wache Süd komplett im Einsatz sein sollte…

 

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