Dresden investiert weiter in die Feuerwehr

Dresden – Im April 2016 bezog die BF Dresden eine neue Feuer- und Rettungswache im Stadtteil Albertstadt. Wegen der idealen räumlichen Voraussetzungen und der strategisch günstigen Lage wird der neue Standort als Glücksgriff bezeichnet. In einem Gebäudeteil ist das Taktikhaus und somit ein Teil des Ausbildungszentrums der Feuerwehr Dresden untergebracht. Dieser Part soll nun für 4,5 Millionen Euro weiter ausgebaut werden.     

Es gibt nicht viele Kommunen in Deutschland, die in den letzten 10 Jahren so konsequent und so viel Geld in die Sicherheit ihrer Bürger investiert haben wie die Stadt Dresden. Der Nachholbedarf war allerdings auch gewaltig. Im Prinzip begann der Prozess schon 2002/2003. Im Zuge der Aufstellung eines Brandschutzbedarfsplans wurde eine umfassende Analyse des gesamten Stadtgebietes durchgeführt, Empfehlungen erarbeitet und ideale Standorte für die Feuerwachen festgelegt.

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Im April 2016 bezog die Feuerwehr Dresden die neue Wache im Stadtteil Albertstadt. Jetzt wird das Ausbildungszentrum im rückwärtigen Bereich ausgebaut. Foto: Hegemann

„All diese Empfehlungen wurden dann nach und nach auch umgesetzt“, berichtet Dresdens Feuerwehrchef Andreas Rümpel stolz. 2010 weihte die Feuerwehr das 28 Millionen Euro teure Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Übigau ein. Hier ist auch die Leitstelle untergebracht. 2012 konnte der Neubau der Feuerwache 5 (Wache Altstadt) bezogen werden. In dem Komplex ist auch das Brandschutzerziehungszentrum der Feuerwehr Dresden beheimatet.

Dresdens Glücksgriff

In der Oktober-Ausgabe 2016 des Feuerwehr-Magazins widmeten wir der Feuerwache Albertstadt in Dresden die fünfseitige Titel-Story. Wir zeigen, wie eine neue Feuerwache in einem über 100 Jahre alten Gebäudekomplex integriert wurde.

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Feuerwache in ehemaliger Kaserne

Zu diesem Zeitpunkt ließen den Planungen für die neue Feuerwache 1 bereits auf Hochtouren. Als idealen Standort hatte die Stadt ein rund 12.000 Quadratmeter großes Areal einer ehemaligen Kaserne in der Albertstadt ermittelt.

Im Taktikhaus wird beispielsweise die Personensuche mit der Wärmebildkamera geübt. Foto: Hegemann

Am 21. Mai 2014 legten Sachsens Innenminister Markus Ulbig, Feuerwehrchef Andreas Rümpel und der Zweite Bürgermeister Dresdens, Detlef Sittel, den Grundstein für den Neubau an der Fabricestraße. Das vorhandene Gebäude an der Magazinstraße wurde um einen Neubautrakt erweitert. Anfang April 2016 zog die Feuerwache 1 von der Louisenstraße in den Stadtteil Albertstadt. Am 25. April 2016 fand dann die offizielle Einweihungsfeier am neuen Standort statt.

Die Wache Albertstadt besteht derzeit aus drei Teilen:

  • dem Taktikhaus. Knapp 2.100 Quadratmeter Fläche stehen auf drei Ebenen für Übungen zur Verfügung.
  • dem etwa 2.050 Quadratmeter Fläche bietenden Altbau mit dem Ausbildungszentrum im Erdgeschoss und Aufenthaltsräumen, dem Speisesaal und der Küche im 1. Obergeschoß.
  • dem Neubau (knapp 3.100 Quadratmeter Fläche) mit den Fahrzeughallen für Feuerwehr und Rettungsdienst, den Ruheräumen für die Wachabteilung, Sanitärräumen, Sporthalle und Fitnessraum, Büros, Lagern sowie der räumlich getrennten Rettungswache.

Insgesamt stehen Feuerwehr und Rettungsdienst 7.257 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Im rückwärtigen Bereich der Wache Albertstadt steht das Taktikhaus (das Gebäude rechts). Daran soll jetzt noch ein Brandübungshaus angebaut werden. Foto: Hegemann

Kurios: Ein Teil des neuen Gebäudekomplexes ist älter als die aufgegebene Wache in der Louisenstraße. Die Feuerwehr freut sich über 10 wesentliche Verbesserungen.

Antritt der Wachabteilung vor der neu errichteten Fahrzeughalle der Wache Albertstadt in Dresden. Foto: Hegemann
Antritt der Wachabteilung vor der neu errichteten Fahrzeughalle der Wache Albertstadt in Dresden. Foto: Hegemann
  1. Deutlich besseres Raumangebot in der Albertstadt.
  2. Eingemeindete Stadtteile im Norden Dresdens sind bis zu vier Minuten schneller erreichbar als zuvor.
  3. Keine Wohnbebauung in der Nachbarschaft – emissionsunkritisches Umfeld. Der THW-Ortsverband sitzt in unmittelbarer Nachbarschaft.
  4. Deutlich besser An- und Abfahrsituation an der Wache durch breitere Straßen und wesentlich weniger Verkehr.
  5. Erweiterungsmöglichkeiten am Standort durch vorhandene Freiflächen..
  6. Bessere Parkplatzsituation für die Mitarbeiter und Gäste. Parkplatz auf dem eingezäunten Gelände der Wache.
  7. Eigene Sporthalle und eigenes Fitneßstudio im Gebäudekomplex.
  8. Kurze Wege durch optimale Raumanordnung im Gebäude.
  9. Gutes Raumklima durch moderne Belüftungsanlage.
  10. Abwechslungsreiche Übungsmöglichkeiten durch das neue Taktikhaus. Der Bau weiterer Ausbildungsobjekte am Standort ist geplant.
Blick aus dem Korb der Drehleiter auf die neue Wache in Dresden. Der rechte Gebäudeteil ist bereits über 100 Jahre alt. Der linke Trakt kam erst jetzt dazu. Foto: Hegemann
Blick aus dem Korb der Drehleiter auf die neue Wache in Dresden. Der rechte Gebäudeteil ist bereits über 100 Jahre alt. Der linke Trakt kam erst jetzt dazu. Foto: Hegemann

Ausbildungszentrum wird um Brandhaus erweitert

An der Wache Albertstadt wird zukünftig der Großteil der Ausbildung der Feuerwehr Dresden in Technischer Hilfeleistung und Brandbekämpfung stattfinden. Neben dem Taktikhaus soll deshalb bis 2018 ein Brandübungshaus mit integrierter Brandsimulationsanlage entstehen. Größe: in etwa wie ein Einfamilienhaus moderner Ausprägung. Die Leitzentrale wird dann im etwa 10 Meter entfernten Taktikhaus installiert. Wie die Stadt jetzt bekanntgab, sollen dafür weitere 4,5 Millionen Euro investiert werden. Im Zuge der Bürgerbeteiligung diskutieren jetzt die Neustädter Ortsbeiräte über die Pläne für das Ausbildungszentrum.

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