Jugendfeuerwehr

Leistungsspange: Tipps für die Vorbereitung

Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) ist das “Bundesleistungsabzeichen” für Jugendfeuerwehr-Mitglieder. Sie besteht aus fünf Teilen: Fragen, Schnelligkeitsübung Schlauchstafette, Kugelstoßen, Löschangriff und Staffellauf. Wir geben Euch Tipps zu Training, Üben und der Aufstellung der Gruppe für die Leistungsspange.

Für die Leistungsspange gilt es, als Gruppe zu üben. Gerade die sportlichen Disziplinen erfordern ein regelmäßiges Training der Jugendfeuerwehr Mitglieder. Aber auch auf die Leistungsspange Fragen sollten sich die Jugendlichen vorbereiten.

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Leistungsspange aktuell 2018

Im Jahr 2018 können die Geburtsjahrgänge 2000 bis 2003 die Leistungsspange erwerben. Quelle: www.jugendfeuerwehr.de

Kugelstoßen:

Nicht unumstritten ist die Disziplin Kugelstoßen, weil diese leichtathletische Sportart heute im Schulsport beispielsweise kaum noch trainiert wird. So erlernen die Jugendlichen für die Leistungsspange quasi eine neue Sportart.

  • Übt das Kugelstoßen bestenfalls in einem richtigen Kugelstoß-Ring. Improvisierte Flächen können die Jugendlichen verunsichern und die Ergebnisse verfälschen. Achtet genau darauf, dass nicht übergetreten wird.
  • Fangt mit dem Kugelstoß-Training rechtzeitig an. Es zählt: Technik lernen vor Weite erreichen.

Martin Preis aus Niederscheid (HE) empfiehlt allerdings: “Wenn man die Gruppe ‘auf Strecke’ stoßen lässt, sind die Ergebnisse meist besser. Am besten ein bis zwei starke Jugendlichen als erstes, dann die etwas schwächeren und dann zum Schluss die richtig guten Teilnehmer.”

1.500 Meter-Staffellauf:

Hier muss die Gruppe einen 1.500 Meter-Lauf in der Staffel in maximal 4,10 Minuten schaffen.

  • Die Jugendlichen können beim Staffellauf nach ihrer individuellen Leistungsfähigkeit eingesetzt werden. Hauptsache jeder läuft einmal und insgesamt werden 1.500 Meter in 4,10 Minuten zurückgelegt. Geht einmal vorab laufen und testet, wer wie viele Meter – und vor allem mit gutem Tempo – schafft.
  • Die Starter, die 200 bis 250 Meter laufen, sollten ihre Strecke einteilen. Zuerst heißt es, langsam Tempo aufnehmen, ab zirka 50 Meter beginnt der Sprint. Auf den letzten 30 Metern darf das Tempo nicht zu sehr abfallen.
  • Übt die Staffelstabübergaben. Hier könnt Ihr wertvolle Zeit einsparen. Der Staffelstab darf zwar fallen, das kostet aber Zeit.
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Jannis von der Jugendfeuerwehr Bremen-Burgdamm beim Staffellauf der Leistungsspange. Foto: Philip Reichel

Schnelligkeitsübung Schlauchstafette:

Bei dieser Disziplin müssen in einer Gruppenstafette acht C-Schläuche hintereinander ausgelegt und zusammengekuppelt werden. Die Schlauchleitungen darf keine volle Drehung aufweisen. Die Gruppe hat maximal 75 Sekunden Zeit.

  • Bei der Schlauchstafette können mindestens die Startnummern 5 bis 8 mit ihren Schläuchen schon vorarbeiten, sie gerade auslegen und gegebenenfalls zusammenkuppeln. Setzt auf diesen Positionen die schnellsten Akteure ein.
  • Trainiert für die Schlauchstafette zunächst mit jedem das schnelle, gerade und drehungsfreie Ausrollen der C-Schläuche. Gelingt das einwandfrei, ist es die halbe Miete zum Erfolg.

Löschübung nach Feuerwehr-Dienstvorschrift 3:

Es muss eine Übung mit Wasserentnahme aus offenem Gewässer und der Vornahme von drei C-Rohren durchgeführt werden.

  • Der Löschangriff nach FwDV 3 sollte wie ein Schauspiel durchgeführt werden:
    • deutlich sichtbare Handlungen und Laufwege,
    • laute (und richtige) Befehle
    • sowie Schlauchleitungen wie aus dem Bilderbuch.
  • Er muss zwar zügig, aber vor allem extrem korrekt vorgetragen werden.
  • Ihr könnt Euch an dem Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr (offenes Gewässer) orientieren und die Hindernisse weglassen.
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Löschangriff mit nach FwDV 3 mit drei C-Rohren. Foto: Philip Reichel

Theoretischer Test – Fragen beantworten:

Die gesamte Gruppe stellt sich gegenüber einem Abnahmeberechtigten in einem sogenannten Fragenteil.

  • Der Theoriepart ist kein Selbstläufer. Leistungsspangen-Anwärter zählen zwar zu den erfahrenen JF-Mitgliedern. Dennoch gilt es, Ihr Wissen regelmäßig durch konkrete Fragen zu überprüfen. Lasst die Mädchen und Jungen nicht ins offene Messer laufen.

Offiziell gibt es keinen Fragenkatalog für diesen Übungsteil. Die Leistungsspange Fragen sollen laut Ausschreiben aus den Bereichen Organisation, Ausrüstung, Geräte, Löschmittel, Löschverfahren, Unfallverhütung sowie Gesellschafts- und Jugendpolitik kommen.

10 Beispiele für die Fragen Leistungsspange:

  1. Wie lautet der Titel der Feuerwehr-Dienstvorschrift 3? Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz.
  2. Was bedeutet die Abkürzung HLF 20/16? Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug mit 2.000 Liter Nennförderstrom bei 10 bar und 1.600-Liter-Löschwassertank.
  3. Nenne vier Formen von Feuerwehren? Werkfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Pflichtfeuerwehr…
  4. Welche vier tragbaren Leitern kennst Du? 4-teilige Steckleiter, 3-teilige Schiebleiter, Hakenleiter, Klappleiter…
  5. Was benötigt ein Feuer zum Brennen? Sauerstoff, Zündtemperatur, brennbarer Stoff und das richtige Mengenverhältnis.
  6. Wie ist die Durchflussmenge eines CM-Strahlrohres mit und ohne Mundstück? 100 l/min mit Mundstück und 200 l/min ohne Mundstück.
  7. Welche Arten von Hydranten kennst Du? Unterflurhydrant, Überflurhydrant und Überflurhydrant mit Fallmantel.
  8. Worin wird der Unfallschutz in der Feuerwehr und Jugendfeuerwehr festgelegt? In der Unfallverhütungsvorschrift (UVV) Feuerwehr.
  9. Wer ist Staatsoberhaupt beziehungsweise Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland? Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident, Regierungschef ist der Bundeskanzler.
  10. Wieviele Einwohner hat die Bundesrepublik Deutschland? Zirka 82 Millionen Einwohner.

Weitere passende Fragen für die Leistungsspange findet Ihr hier:

Quiz für die Jugendfeuerwehr

Unsere weiteren Empfehlungen:

  • Achtet auf das Auftreten. Hier können die Jugendlichen mit der vollen Punktzahl einen riesigen Schritt in Richtung Leistungsspange machen. Lasst sie vor jedem Übungsdurchgang ordentlich antreten, so wird es für die Gruppe zum Automatismus.
  • Ganz wichtig: Jugendleiter sollten Motivatoren sein, die Jugendlichen optimistisch und zielorientiert auf dem Weg zu ihrer Leistungsspange begleiten. Sprüche wie, “ist ja Eure Auszeichnung” sind fehl am Platz.
  • Die Jugendleiter sollten die Ausschreibung genau kennen. Nicht auf Basis von Halbwissen anfangen zu üben und dann nach den ersten Trainingseinheiten alles wieder korrigieren.

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