Lagezentrum wird nationale Kontaktstelle

Berlin – Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) von Bund und Ländern im BBK übernimmt ab dem 1. Juni 2010 die Aufgabe der zentralen und offiziellen Kontakt- und Koordinierungsstelle in Deutschland für nationale, europaweite und internationale Melde- und Informationsverfahren bei Schadenlagen im Bevölkerungsschutz.

Auf Entscheidung des Bundesministeriums des Innern (BMI) bearbeitet das GMLZ künftig elf Melde- und Warnverfahren als nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) im Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz. Mit der Aufgabenerweiterung wird der neuen Gesetzeslage Rechnung getragen, die sich aufgrund der Änderungen des Gesetzes über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes ergeben haben.

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Das GMLZ ist damit ab sofort als Fachlagezentrum zuständig für

  •  Meldeverfahren zum schnellen Informationsaustausch der EU-Mitgliedstaaten bei
    radiologischen Lagen.
  • Schnellwarnsysteme für biologische, chemische und atomare Bedrohungen und Angriffe
    auf europäischer Ebene.
  • Meldungen bei internationalen Großschadenslagen mit Folgen für die Umwelt.
  • Informationsverfahren bei grenzüberschreitenden Auswirkungen von Industrieunfällen.
  • Die nächtliche Beobachtung der IT-Sicherheitslage für das Bundesamt für Strahlenschutz
    außerhalb dessen Dienstzeit (Weckfunktion).
  • Den Informationsaustausch über gesundheitliche Fragestellungen.
  • Meldeverfahren zum Schutz von Binnen- und Seegewässern.
  • Das Euro-atlantische Koordinierungszentrum für Katastrophenhilfe der NATO.
  • Das EU-Gemeinschaftsverfahren.
  • Krisenkoordinationsverfahren der EU.

Ab Juni wird das GMLZ vor diesem Hintergrund im 24-Stunden-Betrieb durchgehend auch an Wochenenden und Feiertagen besetzt sein. Durch die Übernahme der neuen Aufgaben kann das GMLZ nach eigenen Angaben seinen Partnern und Kunden – den Lagezentren der Innenministerien der Länder, diversen Bundesressorts sowie anderen Bedarfsträgern – in Zukunft weitere Dienstleistungen im Informations- und Ressourcenmanagement anbieten.

Logo BBK.Das GMLZ steuert und koordiniert länder- und organisationsübergreifend Informationen und Ressourcen bei großflächigen Schadenlagen oder sonstigen Lagen von nationaler Bedeutung. In Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Institutionen erstellt es Gefahren- und Schadensprognosen sowie aktuelle globale Lagebilder im Bevölkerungsschutz. Für internationale Hilfeersuchen, die Deutschland erreichen, ist das GMLZ die erste Anlaufstelle. Im Fall von Ressourcenengpässen bei großen Schadenlagen im Ausland organisiert das GMLZ die angefragten Hilfeleistungen aus Deutschland und vermittelt diese an die Bedarfsträger. Rechtliche Grundlage hierfür bildet das EU-Gemeinschaftsverfahren, welches die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten beim Katastrophenschutz fördert. (Text: BBK)

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