Hotelschiff kracht gegen Brücke: zwei Besatzungs-Mitglieder sterben

Erlangen (BY) – In der Nacht zu Sonntag kam es auf dem Main-Donau-Kanal in Erlangen zu einem Schiffsunglück. Ein Hotelschiff kollidierte auf Höhe der Gemarkung Frauenaurach mit einer Brücke. Dabei wurde das Führerhaus abgerissen. Darin kamen zwei 33 und 49 Jahre alte Besatzungs-Mitglieder ums Leben.

Der Unfall ereignete sich gegen 1.35 Uhr. Das mit rund 180 Passagieren und zirka 49 Crewmitgliedern besetzte Hotelschiff Viking Freya passierte den Main-Donau-Kanal, prallte zunächst gegen eine Straßen- und kurz darauf gegen eine Stahlbrücke. Dabei wurde das Führerhaus, was sich normalerweise einfahren lässt, zerstört. Zu dem Zeitpunkt des Unglücks befanden sich ein 33-jähriger Matrose und der 49-jährige Schiffsführer im Bereich des Führerhauses.

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Am fruehen Sonntagmorgen (11.09.2016) ging bei der Einsatzzentrale der Polizei gegen 1.35 Uhr ein Anruf ein, dass auf dem Main-Donau-Kanal ein Hotelschiff mit einer Bruecke kollidiert sein soll. Nachdem zunaechst unklar war, wo sich diese Stelle befindet, rueckten sowohl die Feuerwehr Nuernberg, wie auch die Feuerwehr Erlangen aus, um das havarierte Schiff so schnell wie moeglich zu finden. Nach kurzer Zeit war klar, dass sich die Stelle der Havarie in Erlangen, kurz vor der Schleuse Kriegenbrunn an der Bahnbruecke, ereignet hat. Den ersteintreffenden Kraeften bot sich ein erschreckendes Bild. Das Fuehrerhaus des Hotelschiffs, wohl besetzt mit 181 Passagieren und 79 Crewmitglieder, wurde bei der Kollision mit der Bruecke abgerissen. Fuer die Stadt Erlangen ist laut dem Einsatzleiter Feuerwehr Grossalarm fuer Feuerwehr und Rettungsdienst fuer das Stadtgebiet ausgerufen. Aktuell ist die Feuerwehr immer noch damit beschaeftigt das Schiff zu sichern, was bislang aber nicht gelungen ist, weil es immer wieder abtreibt und dadurch gefaehrliche Situationen fuer die Einsatzkraefte entstehen. Inzwischen wurde durch den Pressesprecher der Polizei, Michael Petzold, bestaetigt, dass zwei Menschen bei der Havarie getoetet wurden. Nach aktuellen Informationen von vor Ort soll sich wohl mindestens eine der Leichen noch im zerstoerten Fuehrerhaus befinden. Notfallseelsorger kuemmern sich um die Passagiere und Crewmitglieder, deren Rettung demnaechst anlaufen soll. Fuer die Rettungsmassnahmen wird von der Feuerwehr ein provisorischer Steg zum Schiff gebaut, ueber den Passagiere und Crew dann an Land gelangen sollen. Zum Bau des Stegs wurde nun das THW mit hinzugezogen, um eine groesstmoegliche Sicherheit fuer die Einsatzkraefte, die Passagiere und die Crew zu gewaehrleisten. Wie die Havarie zustande kam, ist bislang unklar. Das Hotelschiff war auf dem Main-Donau-Kanal Richtung Nuernberg unterwegs. Insgesamt sind 220 Einsatzkraefte von Feuerwehr, Wasserrettung, Rettungsdienst und THW
Bergungsmaßnahmen der Feuerwehr nach der Schiffs-Havarie auf dem Main-Donau-Kanal. Foto: News5 / Schmelzer (Bild: (c) Copyright NEWS5 Syndication UG)

Feuerwehr und Rettungsdienst rückten mit einem Großaufgebot zur Unfallstelle an. Die Einsatzkräfte gingen direkt zur Menschenrettung auf das Schiff vor – über Leitern von der Brücke aus. Sie fanden die beiden Crew-Mitglieder im Bereich des Führerhauses. Doch für beide kam jede Hilfe zu spät. Für die Feuerwehr galt es zudem, das Schiff zu sichern. Immer wieder trieb es ab.

So blieben die Passagiere zunächst an Bord, wurden durch Notfallseelsorger betreut. Das Technische Hilfswerk rückte an, um die Feuerwehr beim Bau eines Steges zu unterstützten. Darüber wurden die Personen vom Schiff geführt. Sie kamen zunächst ins nahe gelegene Gemeindezentrum und dann in Hotels in der Umgebung unter. Über 200 Rettungskräfte waren im Einsatz.

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